Die ewigen Talente dürfen Versprechen einlösen

Visionen brauchen in der Informationstechnologie ihre Zeit, bis sie zu Massenprodukten und -anwendungen führen.

Sicherheitsfragen rund um VoIP haben sich allerdings inzwischen auch herumgesprochen. Wie sehr sie sich zu einem Hemmschuh für die Verbreitung von VoIP im Unternehmensumfeld entwickeln werden, steht noch abzuwarten. Andererseits, wenn ein auf Endanwender fokussierter Dienst wie Skype es schafft, Sicherheit zu gewährleisten, sollte dies namhaften Ausstattern von Unternehmensnetzwerken auch gelingen können.

Breitband

Im Internet- und Telefoniebereich gilt Deutschland laut Forrester Research weltweit als Breitband-Anfänger. Im internationalen Vergleich muss tüchtig aufgeholt werden. Doch 2006 soll für Deutschland das Jahr des Breitbands werden. Die Investitionen, die in die Technik gesteckt werden müssen, sind zwar immens. Für die neue Bundesregierung ist das Thema aber so wichtig, dass sie es in den Koalitionsvertrag geschrieben hat, nachzulesen auf Seite 18 des 191 Seiten langen Dokumentes. Immerhin wartet nicht nur die Gemeinde Plattling in Niederbayern seit Jahren auf eine schnelle Internetanbindung im Festnetz, und hat sich inzwischen erfolgreich nach breitbandigen drahtlosen Alternativen wie WiMAX umgesehen.

Der deutsche Breitbandmarkt mit seinen etlichen weißen Flecken ist jetzt schon so interessant, dass mit dem italienischen TK-Dienstebetreiber Tiscali sogar schon ein Konkurrent aus dem Ausland einiges an Geld in die Hand genommen hat, um hier ein eigenes breitbandiges Netz für Sprach- und Datenübertragung zu bauen. Das selbe gilt für den spanischen Anbieter Telefonica. Kabelnetzbetreiber wie Kabel Deutschland versuchen sich derweil in Triple Play (Kombination aus Telefonie, TV und Internet) und wollen dadurch Lücken schließen, die durch schlechten DSL-Ausbau geblieben sind. Dass die Deutsche Telekom laut ihrer eigenen Breitband-Agenda die Zahl der T-DSL Anschlüsse von derzeit etwa fünf Millionen bis 2007 verdoppeln will, hat bisher wohl keinen Konkurrenten abgeschreckt.

Nun soll auch das Breitbandnetz der nächsten Generation, basierend auf einer Glasfaser-Infrastruktur, in Deutschland tatsächlich Realität werden. Dass dies hauptsächlich der Deutschen Telekom zu verdanken ist, und dass die sich gleichzeitig mit einer “von oben” bewilligten Ausnahme vom Wettbewerb Feinde gemacht hat, soll hier nicht von Bedeutung sein – auch wenn von der Konkurrenz eine ‘Lex Monopolium’ für die Deutsche Telekom befürchtet wird. Doch der Schub, den der Auf- und Ausbau des größten deutschen TK-Anbieters bringen wird, dürfte im ganzen Markt zu spüren sein.

WiMAX

WiMAX (Worldwide Interoperability for Microwave Access) ist 2005 durchgestartet. Reichweiten bis zu 50 Kilometer und Bandbreiten, die man von DSL über Kabel gewöhnt ist, machen WiMAX zu dem kabellosen Standard, in den viele Hoffnungen gesetzt werden. Am Durchbruch für die drahtlose Netzwerktechnik dürften Nokia und Intel nicht ganz unschuldig sein, die in Sachen WiMAX zusammenarbeiten. Intel hat den Chip ‘Rosedale’ entwickelt, der vor allem in Consumer-Produkten zum Einsatz kommen soll, und dient WiMAX weltweit 100 Städten an.

In Deutschland wird WiMAX immer mehr als zukunftsträchtige Technik und als Lösung für die Internet-Breitbandversorgung von Gebieten wahrgenommen, in denen ein Glasfasernetz liegt. Dieses gilt zwar als modern, ermöglicht jedoch keine DSL-Verbindungen. WiMAX-Pilotprojekte gibt es mittlerweile in Berlin, in Düsseldorf, in Heidelberg und im Großraum Bonn. Anfang Dezember wurde auch in Kaiserslautern ein WiMAX-Netz freigeschaltet – weitere Netze dürften folgen.