SAP strotzt vor Selbstbewusstsein

Das sonst eher zurückhaltende Unternehmen präsentierte sich mit einem unerwartet forschen Ausblick für die kommenden Jahre.

Nach dem Rekordjahr 2005 sprüht der Softwarekonzern SAP geradezu vor Optimismus. Das sonst eher zurückhaltende Unternehmen präsentierte sich mit einem unerwartet forschen Ausblick für die kommenden Jahre. Bis 2010 will Firmenchef Henning Kagermann mit einer Fülle von neuen Produkten und mehr Personal die Umsatzbasis deutlich erweitern und dabei auch den Marktanteil steigern.

“Wir sind besser aufgestellt als jemals zuvor. Der einzige, der uns derzeit ein Bein stellen kann, sind wir selbst. Aber das werden wir verhindern”, so Kagermann. Auch für den US-Konkurrenten Oracle hatte er deutliche Worte. “Wir haben erneut unter Beweis gestellt, dass organisches Wachstum in unserer Branche ein Erfolgsrezept ist.” Mit einer aggressiven Übernahmestrategie versucht Oracle derzeit den Abstand zu SAP zu verringern – doch auch die milliardenschweren Übernahmen von Peoplesoft und Siebel haben Oracle diesem Ziel bislang nicht näher gebracht.

Bislang kann SAP mit seinen Programmen einen Markt bedienen, der den Walldorfern zufolge rund 30 Milliarden Euro umfasst. Mit Hilfe neuer Angebote soll der adressierbare Markt bis 2010 bei 70 Milliarden Dollar liegen. Zu den Neuentwicklungen gehören unter anderem Programme für den Mittelstand und für Anwender in Unternehmen, die bislang nicht mit SAP-Produkten arbeiten.

Um dieses Ziel zu erreichen, will SAP im laufenden Jahr 3500 neue Stellen schaffen – rund 700 davon in Deutschland, wo SAP im laufenden Jahr wieder mit etwas besseren Geschäften rechnet. Bereits 2005 hatte der Konzern 3668 neue Stellen geschaffen und zählte zum Jahresende 35.873 Mitarbeiter. Ursprünglich hatte man geplant, noch mehr neue Mitarbeiter einzustellen –  nicht in allen Bereich konnten jedoch nach Angaben des Konzerns geeignete Leute gefunden werden.