Deutscher Markt für Software und IT Services im Aufwind

Der deutsche Markt für Software und IT Services ist im Jahr 2005 um etwa 5 Prozent gewachsen. Das hat das Marktforschungsunternehmen Pierre Audoin Consultants (PAC) ermittelt.

Nach diesen Angaben verlor der Wachstumsmotor Outsourcing im Lauf des Jahres 2005 an Kraft, was im Gesamtjahr auf ein Wachstum des Outsourcing-Geschäftes von etwa 8 Prozent hinauslief. In Bereichen wie Anwendungs- und Infrastruktursoftware zog die Nachfrage dagegen deutlich an – von 1,5 Prozent Wachstum im Jahr 2004 auf 3,5 Prozent Wachstum im Jahr 2005.

In Sachen IT-Services legte vor allem das Projektgeschäft zu – zum ersten Mal seit 2001 und um 3 Prozent im Vergleich zu 2004. Das Projektgeschäft-Volumen erreichte den Stand von 2003 – blieb aber immer noch 20 Prozent unter dem Höchststand von 2001.

Dabei stieg nicht nur die Zahl der Projekte an, auch die Tagessätze stabilisierten sich. Die Themen Konsolidierung und Standardisierung spielen im Projektgeschäft immer noch eine wichtige Rolle – jedoch mit einem langfristigeren Ansatz (Migration in Richtung neuer Technologien wie SOA und Web Services statt kurzfristiger Kostensenkung). Auch in den Bereichen Regulierung und Compliance – wo Unternehmen meist keine andere Wahl haben, als neu zu investieren – sieht PAC noch viel Nachfragepotenzial.

Gleichzeitig gewinnen nach Angaben der Marktforscher andere Lösungen an Bedeutung. Zum einen kommen Themen wie Mobilität, RFID, ITC-Integration sowie Embedded Systems und Leitsysteme zum Tragen. Zum anderen erleben alte Hype-Themen wie CRM, SCM, PLM und E-Business einen zweiten Frühling. Von nahezu allen Themen profitieren Querschnittslösungen wie BI, CMS, DMS, Storage und Security.

Festzustellen sei jedoch auch, dass sich der deutsche Markt für Software und IT Services im Jahr 2005 etwas langsamer erholte als ursprünglich erwartet, so PAC. Die Zahl und Größe der Projekte nahm zwar zu. In den ersten Quartalen habe die instabile Entwicklung von Wirtschaft und Politik das Investitionsklima jedoch nicht verbessert.

Darüber habe sich die Industrialisierung des Marktes – einschließlich der Standardisierung der Offerings, einer starken Differenzierung zwischen Commodity und strategischen Leistungen sowie optimierter Delivery-Modelle –  negativ auf die Preise ausgewirkt. Zwar hätten sich die Tagessätze für Inshore-Leistungen stabilisiert und die Kunden seien wieder bereit, für stark nachgefragte Beratungsleistungen mehr zu zahlen. Gleichzeitig erwarteten sie für Commodity-Leistungen jedoch Einsparungen um bis zu 50 Prozent.