Migration von Baan-Kunden auf SSA schreitet voran

Mit einem Plus an Funktionalität, moderneren Basistechnologien und einem Migrations-Toolkit versucht SSA Global, die installierte Basis von Baan zu aktualisieren.

Der ehemalige SAP-Konkurrent Baan hatte in der Fertigungsindustrie seit den neunziger Jahren traditionell ein sehr gutes Standing, bevor er ins Trudeln geriet und schließlich vom US-Hersteller SSA Global übernommen wurde. Um die installierte Basis zu erhalten garantierte SSA den Baan-Kunden einen zeitlich praktisch unbegrenzten Support ihrer Software.

Die von SSA übernommene ERP-Suite ist inzwischen zwei Major Releases weiter, und nun packt der US-Hersteller das Thema Migration etwas aggressiver an – allerdings wieder ohne mit einem Ende des Supports zu drohen. Seit Ende letzten Jahres haben laut SSA 75 Kunden weltweit die Migration auf die Aktuelle Version ‘SSA ERP LN 6.1’ vollzogen, weitere 300 sind derzeit dabei.

Die wichtigsten Gründe für den Umstieg sind laut Corey Eaves, Chief Technology Officer bei SSA Global, neue Basistechnologien und deutlich mehr Funktionalität. “Da wir nicht die Methode ‘Zuckerbrot und Peitsche’ anwenden, müssen wir das Zuckerbrot sehr groß machen”, erklärt Eaves augenzwinkernd.

LN 6.1 setzt jetzt auf Basistechnologien wie XML, Web-Interfaces und serviceorientierte Architekturen. Außerdem bietet es im Vergleich zu Baan Version 4 doppelt so viel Funktionalität, vor allem in den Bereichen Logistik, Finanzen, Projekte, Planung, Vertrieb, Einkauf und Service. Dabei stehen trotzdem umfangreiche Fertigungsfunktionalitäten im Vordergrund, insbesondere für die diskrete Fertigung.

Das neue Release beinhaltet spezifische Lösungs-Templates für die Hauptzielmärkte, die Hightech-/Elektronik-Branche sowie den Maschinen- und Anlagenbau. Eine Reihe von Feature-Packs (Funktionspaketen, die ohne eine Veränderung der Geschäftsprozesslogik installiert werden können) adressieren lokale Bedürfnisse und Sprachen für einzelne Regionen und Länder.

Deutsche Kunden tun sich in Sachen Migrationsaktivität laut Eaves besonders hervor. Zu den Unternehmen, die ihren Umstieg hierzulande bereits abgeschlossen haben, gehören Brill Gartengeräte, Bühler Mess- und Regeltechnik sowie die Starnberger Pharmatechnik, ein Anbieter von IT-Komplettlösungen für das Gesundheitswesen.

Ein gutes Stück weiter ist der Hersteller zudem mit Boeing. Der Flugzeugbauer wird seinen Vertrag mit SSA Global über den Einsatz von Produkten der SSA ERP Application Suite um fünf Jahre verlängern. Die ERP-Lösungen sollen das Lean Manufacturing und die Lieferkettenabläufe des Unternehmens unterstützen.