Erfinder des E-Mail-Push geht leer aus

Der US-Amerikaner Geoff Goodfellow hatte bereits 1982 die Idee, E-Mails auf mobile Geräte zu übertragen. Goodfellow lies sich diese Idee jedoch nicht schützen.

Im Gegensatz zum US-Erfinder Thomas J. Campana – der zehn Jahre später die gleiche Idee hatte. Campana gründete zudem die Patentagentur NTP. Diese konnte dem E-Mail-Push-Pionier RIM jüngst 612 Millionen Dollar abnehmen – als Einigung in einem Rechtsstreit.

Der heute 50-jährige Goodfellow hatte nach einem Bericht der New York Times ab 1974 als Assistant Computer Operator beim Computerforscher Douglas C. Englebart gearbeitet. 1982 veröffentlichte Goodfellow in der Mailingliste ‘Telecom Digest’ im damaligen Arpanet – dem Vorgänger des Internet – einen Artikel zum Thema ‘Electronic Mail for People on the Move’. 1986 gründete er die Firma Anterior Technology (später in RadioMail umbenannt), um die Idee zu kommerzialisieren.

Motorola steckte in das Start-up 3 Millionen Dollar. 1991 wurde RadioMail offiziell vorgestellt. 1992 schloss die Firma Partnerschaften mit Ericsson und RIM. 1996 verließ Goodfellow jedoch die Firma. Von 1998 bis 2004 betätigte er sich in Prag als Barbesitzer. Mittlerweile ist er wieder im Silicon Valley und arbeitet unter anderem als Chairman eines VoIP-Start-ups sowie als Radio-Diskjockey.

NTP nahm bereits im Jahr 2002 Kontakt zu Goodfellow auf. Die Patentagentur heuerte Goodfellow als Consultant an und zahlte ihm in diesem Jahr insgesamt 19.600 Dollar – bei einem Tagessatz von bis zu 4000 Dollar. Goodfellow erläuterte den NTP-Leuten seine Idee und erklärte sich im Gegenzug dazu bereit, darüber nicht öffentlich zu sprechen.

Heute sei er nicht verbittert, sagte Goodfellow. Was er vor 20 Jahren vorhergesehen habe, sei heute usus. “Ich interessiere mich derzeit vor allem für die Schnittflächen von Technik und Unterhaltung.”