BenQ verkauft Teile der Handy-Entwicklung an Motorola

Teile der Siemens-Handysparte werden weitergereicht. Nachdem BenQ die marode Abteilung übernommen hatte, verkauft der taiwanesische Mobiltelefonanbieter jetzt ein Forschungs- und Entwicklungszentrum an Motorola.

Die Veräußerung soll nach Ansicht von BenQ-Mobile-Chef Clemens Joos das operative Geschäft verschlanken und die vielen verteilten Standorte auf wenige konsolidieren. Motorola übernimmt nicht nur das Forschungs- und Entwicklungszentrum im dänischen Aalborg, sondern auch die dazugehörige Ausstattung sowie ein Team von Produktentwicklungsingenieuren.

Im Zuge der Vereinbarung wird Motorola etwa 250 Mitarbeiter weiterbeschäftigen. Details der Vereinbarung wurden nicht bekannt. Der Abschluss der Transaktion ist für Anfang Juni geplant. Im März hatte BenQ angekündigt, die deutschen Forschungs- und Entwicklungsstandorte in München und Kamp-Lintfort (Nordrhein-Westfalen) zu zentralisieren. Darüber hinaus werden BenQ-Siemens-Handys auch in Wroclav (Polen) sowie in China, Taiwan und Brasilien entwickelt.

Vor allem in Kamp-Lintfort wird man die Vorgänge in Dänemark genau beobachten. Am 11. Mai beginnen dort die Verhandlungen über die Zukunft des Werkes. Sollte es zu keiner Einigung kommen, könnte der Standort zur Disposition stehen, zumal die vor zwei Jahren abgeschlossenen Ergänzungstarifverträge am 30. Juni enden. Die Bedrohung sei “heute genauso groß wie vor zwei Jahren”, sagte Joos der Financial Times Deutschland.