Virenautoren konzentrieren sich auf IM anstatt E-Mail

Wenn es darum geht, Viren in Unternehmen einzuschleusen, konzentrieren sich Hacker anstatt auf E-Mails inzwischen offenbar verstärkt auf Instant Messaging (IM).

Diesen Schluss lassen die aktuellen Zahlen zweier Sicherheitsfirmen zu, die voneinander unabhängig die Schädlingsraten im April ausgewertet haben. So berichtet Blackspider, dass der Anteil mit Viren infizierter E-Mails am gesamten Mail-Aufkommen auf weniger als ein Prozent gesunken ist.

Gegenüber März sei die Zahl an Viren-E-Mails um 56 Prozent gesunken, so dass nur noch 0,79 Prozent aller Mails einen Virus enthalten hatten. Allerdings sei der Anteil an Phishing-Mails gleichzeitig um 35 Prozent gestiegen. “Der Wegfall von Viren-E-Mails gibt zunächst Anlass zur Freude, doch der sprunghafte Anstieg der Phishing-E-Mails zeigt, dass die Autoren schadhafter Codes ihre Angriffe nun zielgerichteter steuern”, sagte Blackspider-Chef Günter Fuhrmann.

Eine andere Zielrichtung der Angreifer sind IM-Nachrichten. Hier hat das US-Unternehmen Postini in seiner Monatsstatistik festgestellt, dass der Anteil schädlicher IM-Inhalte im Vergleich zum Vormonat um 400 Prozent in die Höhe geschossen ist. Insgesamt enthielt rund ein Prozent aller Instant Messages einen Schädling – im März waren es lediglich noch 0,25 Prozent.

“Der ständige Anstieg von IM-Nachrichten um 5,5 Millionen in den letzten beiden Monaten ist ein eindeutiger Hinweis darauf, dass sich IM immer mehr als gängiges Kommunikationsmittel für Mitarbeiter in Unternehmen durchsetzt”, sagte Andrew Lochart, Marketing-Chef bei Postini.