Galileo bekommt neuen Chef

An der Spitze von Galileo Industries, der Entwicklungsgesellschaft für das gleichnamige europäische Satelliten-Navigationssystem, kommt es zu einem Wechsel.

Neuer Chef wird nach einem Bericht der Financial Times Deutschland Jürgen Ackermann. Er leitete zuletzt bei der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA das Programm künftiger Trägerraketen. Zum 1. Juli übernimmt Ackermann nun die Galileo-Geschäftsführung von Günter Stamerjohanns, der künftig das gesamte deutsche Raketengeschäft der EADS von Bremern aus leiten wird.

Der Wechsel von Stamerjohanns zu Ackermann stehe in keinem Zusammenhang mit Projektverzögerungen und Budgetproblemen, betonte ein Sprecher gegenüber dem Blatt. Nichtsdestotrotz bedeutet der Führungswechsel eine Zäsur. Stamerjohanns hatte das Projekt als CEO seit 2003 weit mit nach vorne getragen. Ein erster Testsatellit ist inzwischen im Einsatz, der zweite soll im Spätherbst in den Orbit starten.

Künftig verantwortet der 56-Jährige die Weiterentwicklung deutscher Raketentechnik und wird vor allem für die neue, für verschiedene Raketentypen einsetzbare Raketenoberstufe verantwortlich sein. “Ich bin dann die deutsche Stimme im Bereich Trägersysteme”, sagte Stamerjohanns gegenüber dem Handelsblatt.

Sein Nachfolger Jürgen Ackermann war zuletzt für die Entwicklung der Nachfolgesysteme für die Europa-Rakete Ariane bei der ESA in Paris verantwortlich. Hier hat er vor allem als Projektmanager wichtige Erfahrungen gesammelt. Er spricht englisch, italienisch und französisch fließend – eine Tatsache, die ihm in dem verzweigten Industriekonsortium von Galileo Industries besonders zu Gute kommen dürfte.