Elektroverband beklagt Innovationsstau in Deutschland

Der Zentralverband der Elektroindustrie (ZVEI) hat die Technologiepolitik der Bundesregierung scharf kritisiert.

“Eine Politik, die Technologie in Deutschland behindert und auf Erstanwendung im Ausland hofft wie beim Transrapid, ist fehl am Platz”, sagte ZVEI-Präsident Edward G. Krubasik der Zeitung Die Welt.

Die Politik müsse dafür sorgen, dass innovative Techniken und Geschäftsmodelle in der Praxis schneller und breiter angewendet werden können. Teilweise fehle jedoch der politische Wille dafür, existierende technische Lösungen zu nutzen, so Krubasik. Nach ZVEI-Berechnungen habe der Investitionsstau in die deutsche High-Tech-Infrastruktur mittlerweile eine Höhe von 50 Milliarden Euro erreicht.

Als Vorbild für eine neue Technologiepolitik könne die Einführung des digitalen Fernsehens in Deutschland dienen. Entscheidend sei dabei der politische Beschluss gewesen, die analogen Signale planmäßig abzuschalten. Mittlerweile sei ein Markt für digitales TV entstanden. Die Technik und die Produkte seien ausgereift und exportfähig.

Die Politik müsse jetzt auch die Rahmenbedingungen für das Handy-TV und für das hochauflösende Fernsehen (HDTV, High Definition Television) schaffen. Die Technik sei verfügbar. “Was wir anmahnen, sind beispielsweise rechtliche Regelungen für neue Geschäftsmodelle der Inhalteanbieter, aber auch schnelle Entscheidungen über die Frequenznutzung”, sagte Krubasik.