Herkules lässt Bundeswehr tiefer in die Tasche greifen

Das Bundeswehr-Computersystem Herkules wird nach einem Zeitungsbericht erheblich teurer als geplant.

Nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau einigte sich das Verteidigungsministerium mit den Firmen Siemens und IBM auf einen Gesamtpreis von fast 7,2 Milliarden Euro. Eine weitere Steigerung werde zudem nicht ausgeschlossen, heißt es in dem Bericht, in dem keine Quellen genannt werden. Zuletzt sei das Ministerium von Kosten in Höhe von rund 6,5 Milliarden Euro ausgegangen.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte die Summe zunächst nicht. Auf Anfrage sagte er jedoch, der Bericht sei von der Tendenz her richtig. Die Zeitung schreibt, dass es im Finanzministerium keine grundlegenden Einwände gegen den vom Verteidigungsministerium ausgehandelten Vertrag gebe.

Mit dem Herkules-Programm soll die bisher nicht vernetzbare Telefon- und Computertechnik der Bundeswehr vereinheitlicht werden. Laut dem Zeitungsbericht wird das Konsortium SI aus Siemens und IBM Business Services das System über einen Zeitraum von zehn Jahren aufbauen.
Zunächst hatte für das Projekt eine Firmengruppe aus EADS, mobilcom und CSC Ploenzke vor zwei Jahren den Zuschlag bekommen. Die Verhandlungen scheiterten später jedoch. Aus dem dann erfolgreichen Konsortium ist die zunächst beteiligte Telekom-Tochter T-Systems mittlerweile ausgestiegen.