Galileo könnte verspätet starten

Der Aufbau des europäischen Navigationssystems Galileo könnte sich verzögern. 

Das sagte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) der Zeitung Die Welt. Hintergrund ist, dass die EU und die beteiligten Unternehmen derzeit über die Aufteilung der Kosten und Risiken im Rahmen einer Public-Private-Partnership verhandeln.

Derzeit sei dieser Punkt ungeklärt, so Glos. “Gibt es weitere Verzögerungen, könnte sich der bislang für 2010 geplante Starttermin verschieben.” Er gehe jedoch davon aus, dass die Rahmenbedingungen bis Ende 2006 geklärt seien.

Glos reklamierte gleichzeitig eine Stärkung der Position Deutschlands in der europäischen Weltraumorganisation ESA. Diese finanziert zusammen mit der EU die Entwicklungsphase von Galileo. Deutschland trage zwar 23 Prozent des ESA-Haushaltes – sei beim Personal der Weltraumorganisation jedoch unterrepräsentiert.

Während über die Finanzierung der Rahmenbedingungen noch verhandelt wird, ist die Finanzierung der Anlaufkosten laut Glos fast erreicht. Bis Ende September sei mit Klarheit in dieser Frage zu rechnen, sagte er. Die Gesamtkosten für die Anlaufphase belaufen sich demnach auf 1,5 Milliarden Euro.

Ursprünglich sei man von 1,1 Milliarden Euro ausgegangen. Sicherheitsauflagen und die Umsetzung bestimmter Verhandlungsresultate zwischen der EU und den USA in Sachen Frequenznutzung hätten jedoch zu Mehrkosten geführt.