Wenn die Katze auf den Laptop macht

Dass Laptops Feuer fangen und der Anwender danach einen Data Recovery Service aufsucht ist nichts gegen die Ereignisse, die ein britischer Dienstleister jetzt veröffentlicht hat.

Über 50.000 aufgeregte und verzweifelte Menschen kommen jährlich zu Disklabs, um zerstörte Laptops oder andere Geräte, die Informationen enthalten, wieder ins Datenleben zurückzuholen. Manchmal verzweifeln aber auch die Mitarbeiter. Die Liste der Unfälle werde immer bizarrer, sagte jetzt Disklabs Director Simon Steggles.

So sendete einer sein Toshiba-Notebook zu Disklabs mit der Bitte und der Hoffnung, der Anbieter möge die Daten wiederherstellen, nachdem seine Perserkatze auf das Gerät uriniert hatte. Ein anderer, wahrscheinlich furchtbar gestresster Manager, legte sein Laptop auf das Autodach, um die Demoprodukte (Tupperware, Avon?) in seinem Wagen zu verstauen. Muss man weiter erzählen? Er vergaß den PC, fuhr los und sah ihn lediglich im Rückspiegel fliegen. Andere sind da konsequenter und fahren gleich drüber.

Manche lassen ihre Wut an der IT-Infrastruktur des Unternehmens. Nachdem ein Administrator entlassen worden war, trat er so lange gegen den Server bis der keinen Mucks mehr machte – Hardware kaputt, Daten erst einmal futsch. Auch wenn es gemein ist, kann man sich das noch vorstellen. Schwieriger wird es, wenn ein Student erzählt, er habe das Notebook versehentlich aus dem Fenster geworfen. Also, eigentlich wollte er bloß so tun als ob, aber dann sei er ihm aus den Händen geglitten. Leider war es das Gerät der Mitbewohnerin des Studenten.

Sie war gehörig sauer, was man durchaus verstehen kann. Und dass Frauen – oftmals mit Recht – wie Furien reagieren können musste auch ein Ehemann erfahren, dessen Angetraute sein ultraschickes Razr-Handy in zwei Stücke brach, weil sie dort SMSs der Geliebten vermutete. Ob es tatsächlich so war, weiß man nicht. Jedenfalls brachte der Mann ein halbes Handy an. Die Daten konnten trotzdem gerettet werden.

Und zum Schluss noch zwei tierisch blöde Geschichten. Die eine handelt von einem Hund, der es auf eine Digitalkamera abgesehen hatte und die als Spielzeug benutzte. Er biss hinein und erwischte auch die Speicherkarte. Als der Besitzer bei Disklabs ankam, hing noch der Sabber am Photoapparat. Die andere ist einfach nur doof und geht so: Person A will Person B zeigen, wie man Daten löscht. Aber statt die Ersatzfestplatte zu formatieren, löschte er die wichtige. Die beiden waren Arbeitskollegen. Ob sie es immer noch sind?