Linux bereitet Microsoft keine Schmerzen

In den nächsten fünf Jahren wird Linux bei Servern für Windows keine Bedrohung darstellen, glauben die Marktbeobachter bei Gartner.

Trotz des großen Wachstums von Linux im Server-Bereich, werde Linux hinter Unix und Windows zurückbleiben, erklärte George Weiss, Analyst bei Gartner bei einer Rede im Rahmen der Gartner Open Source Summit. 

So prognostizieren die Marktforscher bis 2011 ein Marktvolumen von etwa 12 Milliarden Dollar für Linux. 2006 werde der Umsatz von Linux-Servern voraussichtlich 8,3 Milliarden betragen. Unix-Systeme werden 2011 knapp 16 Milliarden Dollar des Marktes ausmachen. Den größten Teil werde aber, so Gartner, Microsoft mit 22,5 Milliarden Dollar abdecken.

Rückgänge sieht Weiss bei Unix-Systemen. Anwender würden hier auch auf Open Solaris zurückgreifen können. Doch diese Effekte seien vergleichsweise gering, denn viele Anwender hätten sich bereits von der Solaris-Plattform von Sun Microsystems fort bewegt und eine Rückkehr auf Open Solaris sei nur sehr schwer umzusetzen. Neuinstallationen im Unix-Bereich seien aber vergleichsweise selten.

Allerdings müsse Microsoft, das bisher nur sehr langsam auf den veränderten Markt reagierte, sich schneller an die neuen Gegebenheiten anpassen. Virtualisierung werde eine der wichtigsten Wettbewerbsmerkmale sein. Als Beispiel nennt er den Support für den Hypervisor von Xen durch Novell. Die Open-Source-Welt könnte hier allerdings durch eine neue Preisstrategie von VMware unter Druck geraten, das zum Beispiel aufgrund umfassender Management-Tools für viele Anwender attraktiv ist.

Dass Red Hat im Linux-Markt eine ähnliche Stellung einnehemen wird wie Microsoft bei proprietären Systemen, hält Weiss trotz der beeindruckenden Wachstumszahlen für unwahrscheinlich. Sollte Novell in den kommenden 12 Monaten die richtigen Schritte machen, habe Novell durchaus Chancen, sich Marktanteile zu erobern. Novell profitiere zudem von der guten Beziehung zu IBM. Da sich Red Hat immer breiter aufstellt, glaubt Weiss, dass der Linux-Player bald von seinen eigene Partnerunternehmen Gegenwind zu spüren bekommen wird. Auch Microsoft reagiere bereits und sorge für bessere Interoperabilität.