Citizendium heißt die neue Wikipedia-Alternative

Eine neue Enzyklopädie will die Probleme vermeiden, die bei Wikipedia immer wieder auf Kritik stoßen.

‘Citizendium’ habe aus den Fehlern bei Wikipedia gelernt, sagt einer, der es wissen muss. Larry Sanger, Mitbegründer von Wikipedia und nach seinem Ausstieg auch harter Kritiker des Weblexikons, ist Initiator von Citizendium.

Das neue Wissensarchiv soll zuverlässiger sein. Erreichen will Sanger das durch Zwangsregistrierung der Autoren und eine Art Wachpersonal, das die Inhalte verifiziert. Pseudonyme wird es nicht geben und Experten, Forscher oder Universitätsprofessoren schreiben mit. Citizendium startet noch diese Woche, sechs Wochen läuft dann ein Pilotprojekt, an dem man nur auf Einladung teilnehmen kann. Begonnen werde mit Kopien von Wiki-Artikeln. Das erlaube die GNU-Lizenzierung. Nach einer Bearbeitung könnten die Wikis die Texte dann theoretisch wieder in ihr System einpflegen.

Dass sich Experten für das Projekt begeistern, ist ein erklärtes Ziel für Sanger. Der hatte bereits auf der Konferenz ‘Wizard of OS’ im September in Berlin von Citizendium erzählt und die Idee auch in Zeitschriften verbreitet in der Hoffnung, viele Experten oder Menschen mit viel Wissen auf seine Seite zu ziehen.

Wikipedia hatte vor allem im vergangenen Jahr gleich an mehreren Fronten um seinen Ruf zu kämpfen. Es ging um Urheberrechtsverletzungen und Rufmord und Mitbegründer Jimmy Wales hatte daraufhin mehr Qualität versprochen. Sanger war das wohl zu wenig.