Gefangene per Handheld befreit

In Rollenspielen versteht der Mensch so manches besser. Warum soll das nicht auch für ein Technik-Gadget gelten?

Aus diesem Grund rannten in der vergangenen Woche historienverliebte Menschen im berühmten Tower of London herum – mit einem iPAQ von Hewlett-Packard in der Hand und der Hoffnung, ehemalige Insassen aus dem britischen Hochsicherheitstrakt des Mittelalters zu befreien.

Das Handheld diente als zentrales Befreiungsmodul. Mit Hilfe von Standortinformationen in Form von Bildern, Erzählungen, Musik oder Hinweisen zu den Gefangenen sollten die Besucher einen Fluchtweg für inhaftierte Berühmtheiten wie Anne Boleyn, der zweiten Frau Heinrichs des VIII, die wegen Hochverrat einsaß und enthauptet wurde, erarbeiten.

Dazu brauchten sie neben dem Gadget aber auch das Glück, sich und die Insassen an dem Torwächter Yeomen Warders, genannt Beefeaters, vorbeizuschleusen oder Briefe zu schmuggeln. Alles virtuell natürlich über das Display des iPAQ. Gelang die Flucht war eitel Sonnenschein, wurden die Fluchthelfer geschnappt, drohte ihnen der Cyber-Tower.

Hintergrund des einwöchigen Spieleangebots im Oktober sei es gewesen, die Menschen für ein mobiles Gerät zu interessieren, das ihnen natürlich auch außerhalb des Towers standortbezogene Informationen liefern kann. Außerdem wollte man beim Hersteller selbst sehen, ob und wie gut das Konzept der Location-based Services auf dem iPAQ funktioniert. Man könnte aber auch einfach sagen: eine nette PR-Aktion.