‘Grünen’ PCs gehört die Zukunft

Gartner ruft in Erwartung neuer Gesetze Hardware-Hersteller auf, ihre Produkte möglichst umweltverträglich zu gestalten.

Die Marktforscher sehen in verschiedenen Ländern neue Gesetze und Bestimmungen auf dem Plan stehen, die künftig für PCs und andere Hardware strengere Umweltbestimmungen vorsehen.

Um den Absatz und die Produktion nicht zu behindern, empfehlen die Marktbeobachter den Herstellern proaktiv zu handeln. “Fehler bei der termingerechten Umstellung von Produkten kann zu hohen Investitionen und einem dramatischen Preisrückgang führen”, so Meike Escherich, Autorin der Studie.

Ähnliche Effekte seien in Europa mit dem Inkrafttreten der Direktive Restriction of Hazardous Substances (RoHS) zu beobachten gewesen, warnt die Analystin. So würden nach und nach Komponenten, die nicht der Bestimmung entsprechen, aus der Produktion genommen und Hersteller müssten Geräte, die diese Komponenten enthalten vom Markt nehmen.

Doch RoHS sei nur ein erster Schritt gewesen. Ab Januar wird eine neue Abfallverordnung festlegen, wie Elektroschrott künftig entsorgt werden muss. Und auch Länder außerhalb Europas, wie zum Beispiel China, werden voraussichtlich die Bestimmungen verschärfen. Erst kürzlich hat Japan die Gesetze für Elektronik-Artikel erweitert. 

Gartner erwartet auch, dass Kalifornien unter Arnold Schwarzenegger die Auflagen ‘grüner’ machen werde. Der US-Bundesstaat ist ein wichtiger Teil des amerikanischen Marktes. So konnte Kalifornien über restriktive Abgasverordnungen zum Beispiel die Autoindustrie dazu zwingen, in ganz USA Fahrzeuge mit geringeren Emissionswerten auf den Markt zu bringen. Sondermodelle für Kalifornien wären für die Hersteller schlicht nicht rentabel. In den Augen Gartners gelten als Kandidaten für strengere Elektrogesetze auch Südkorea und Australien.

Da nur etwa 40 Prozent der weltweit ausgelieferten PCs etwa von RoHS betroffen sind, neigten die Hersteller dazu, diese Bestimmungen zu vernachlässigen. Das aber wäre eine kurzfristige Sicht der Dinge, warnt Escherich. Denn Hersteller werden ihre Produktion vereinheitlichen müssen. Komponenten die den Gesetzesvorgaben einiger Länder nicht entsprechen stehen vor dem Aus.