SAP-Nutzer haben Erklärungsbedarf bei Enterprise SOA

Alfons Wahlers, der Vorstand der Deutsche SAP-Anwendergruppe (DSAG) setzte im Gespräch mit silicon.de klare Schwerpunkte für die nächsten beiden Jahre.

“Momentan informieren sich mehr als 60 Prozent unserer Mitgliedsunternehmen über Enterprise SOA”, sagte er. Doch zunächst sei hierbei eine Begriffsbereinigung notwendig. Daran arbeitet die DSAG, um die Schwerpunkte für 2006 und 2007 anzugehen.

Diese seien einmal Enterprise SOA, also die SAP-Geschmacksrichtung von Service-orientierten Architekturen (SOA) einzuführen, zum anderen wolle man den Firmen das umfangreiche Produkt ‘mySAP ERP 2005’ und seine Funktionen näher bringen. Es sei jetzt allgemein verfügbar und solle möglichst breitflächig eingesetzt werden. Darum kümmere sich eine Arbeitsgruppe.

“Derzeit steht ein Standard-Release-Wechsel an, denn die R/3-Nutzer müssen auf MySAP-Module umsteigen; die Anreize dafür sind eine wichtige Frage und dabei kommt man über kurz oder lang auf SOA”, so Wahlers. Gerade börsennotierte Firmen könnten aus den Funktionen für die Buchung nutzen ziehen, des weiteren seien Dashboard-Aufgaben ein Dauerbrenner bei den Anwendern, die sich mit Services eventuell leichter anpacken ließen.

Wenn Enterprise SOA heiße, die Services mit den Geschäftsprozessen zu verknüpfen, dann müssen ihm zufolge diese im Hintergrund vorgehaltenen Abläufe konsistent sein. Das könne das Netzwerk allein nicht leisten, nur zusammen mit einem soliden Enterpise Resource Planning (ERP) – beispielsweise ERP 2005 von SAP – werden diese Arbeitsweise durchgängig. Heute sei eine Services-Kreation ohne die generischen Daten, die in einem ERP vorgehalten werden, “unsinnig”. So will er den Anwendern beide Themen gemeinsam näher bringen und sieht dabei auch die SAP in der Pflicht. Er steht hinter dem Ergebnis einer Anwenderumfrage vom Oktober 2006, als festgestellt wurde: “Um Kunden zu motivieren, sich verstärkt mit den unternehmensspezifischen Auswirkungen von SOA zu befassen, muss SAP deutlich mehr Praxiswissen sowie Training und weniger Theorie vermitteln.”