T-Systems will Konvergenz-Marktführer in Europa werden

Mit mehr Geschäft im Ausland will T-Systems, die Geschäftskunden- und Services-Abteilung der Deutschen Telekom, die Nummer eins in Europas Markt für konvergente Dienste werden. Dies schließt Zukäufe wie im Falle der integrierten Gedas nicht aus.

“Nur T-Systems hat beides: das Netz, um Sprache und Daten zu übertragen, sowie die IT-Erfahrung und die IT-Ressourcen, um Lösungen zu entwickeln und Applikationen bereit zu stellen”, begründete Lothar Pauly, Vorstand Geschäftskunden der Deutschen Telekom und CEO T-Systems, die strategischen Vorhaben. Etwa 60 Prozent ihres Umsatzes habe die Abteilung im dritten Quartal im Ausland erwirtschaftet. Dabei helfen Großaufträge, wie sie am Dienstag auf einer Veranstaltung in Berlin vorgestellt wurden: Die T-Systems baut für den Versicherer Allianz für 50 Millionen Euro ein einheitliches IP-Netz für Sprache und Daten in Osteuropa auf und wird dies auch betreiben.
 
Für die internationale Strategie spielte jedoch die Übernahme von IT-Dienstleister Gedas eine große Rolle. Die etwa 5500 Mitarbeiter mit ihren Kunden im Ausland sorgten dem Manager zufolge dafür, dass im vergangenen Quartal ein Wachstum des im Ausland generierten Umsatzes von 26 Prozent zu verzeichnen war. “Ohne Gedas läge dieses Wachstum etwa bei 6 Prozent”, so Pauly. Weitere solch lukrative Zukäufe schloss er nicht aus. “Möglicherweise wird ein weiteres anorganisches Wachstum mit konkreten Zielen im Auslandsgeschäft notwendig”, sagte er. Er wollte jedoch keine Namen nennen. Auch zum kolportierten Verkauf der Mediensparte sagte er lediglich, dass “konzernweit die Geschäfte auf Core-Bereich und Nicht-Core-Bereich geprüft werden”. Eine definitive Entscheidung “über alle Bereiche, die derzeit überprüft werden”, stellte er für die Telekom “noch dieses Frühjahr” in Aussicht.
 
Doch auch intern kommt dem Geschäftsbereich eine wichtigere Rolle zu. So will T-Systems allein die Hälfte der bis 2010 veranschlagten inneren Einsparungen beitragen: Bis dahin sollen sich konzernweit die IT-Kosten um 1 Milliarde Euro im Jahr senken. Nach Ansicht von Pauly werden 500 Millionen davon durch Effizienzsteigerungen erreicht, die die T-Systems im laufenden Jahr intern einführen, dann auf das Festnetzgeschäft und schließlich auf den Mobilfunkbereich ausdehnen will. “Realistischerweise müssen wir sagen, dass wir die Einsparungen aber erst spätestens 2012 erreicht haben werden”, räumte er ein.