Roaming-Gebühren in Europa nach oben begrenzt

Die EU-Kommmission will den Roaming-Gebühren in Europa, die ab dem 1. Februar europaweit festgezurrt werden sollen, einen Rahmen geben.

Wie die Informations- und Medien-Kommissarin Viviane Reding gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung sagte, werde noch in diesem Jahr eine Obergrenze festgelegt. Diese soll die Kosten bei Mobilfunk-Telefongesprächen aus dem Ausland regeln.

Die Preise dürften dann deutlich unter den heutigen Roaming-Gebühren liegen und noch vor Weihnachten in Kraft gesetzt werden. Zu diesem Schritt sehe sich die EU gezwungen, weil die Mobilfunkbetreiber aus freien Stücken ihre überhöhten Roaming-Gebühren nicht gesenkt hätten. Sie hält die neue Begrenzung modellhaft dafür, “wie die EU-Politik insgesamt funktionieren sollte”.

Andere sehen überhaupt keinen Handlungsbedarf. “Wir halten eine allgemeine, bindende Richtlinie für Roaming in Europa für falsch”, sagte Rene Obermann, Chef der Deutschen Telekom, auf einer Veranstaltung in Berlin. Damit stellt sich einer der stärksten Marktteilnehmer Europas und selbst erklärter Marktführer bei Mobilfunk in Europa nicht hinter Reding.

“Wir haben statt dessen bilaterale und multilaterale Verträge über günstige Vorleistungen mit unseren Partnern geschlossen. Das gilt gerade auch für die Partner in Südeuropa, wo die Telekom-Kunden den Löwenanteil zahlen; der Markt ist jung, die Preise – übrigens auch jene für Datenpakete – müssen sinken und werden sinken. Hierbei ist unserer Ansicht nach eine Regulierung nicht notwendig”, sagte Obermann. Die Deutsche Telekom wird die Politik gegenseitiger Abkommen unabhängig von EU-Regeln weiter fahren.