Mobilfunkbetreiber leiden unter Viren-Attacken

In den vergangenen drei Monaten wurden fast die Hälfte der befragten Mobilfunkprovider einer Umfrage Opfer eines Viren-Angriffs, der für Endgeräte bestimmt war. Doch Gegenmaßnahmen sind Mangelware.

Im Vergleich zu 2005 haben im Jahr 2006 doppelt so viele Betreiber mehr als 200.000 US-Dollar für die Abwehr solcher Gefahren ausgegeben. Das klingt viel, reicht aber noch lange nicht aus. Denn weniger als ein Drittel derjenigen, die Sicherheitsmaßnahmen auf Ebene von Applikationen und Geräten für wichtig halten, nutzen solche auch bereits. Im Gegensatz dazu schützen sich mehr als die Hälfte der Anbieter auf Netzwerkebene, obwohl eine kleinere Zahl eine Gefahrenabwehr auf diesem Level für wichtig erachtet.

Dass das Konsequenzen hat, zeigen die Ergebnisse. 83 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits eine Infektion mobiler Endgeräte hinter sich. Im Vergleich zum Jahr zuvor hatten 2006 mehr als doppelt so viele Betreiber aus Europa und Asien einen Vorfall, der mehr als tausend Endgeräte betraf, zu beklagen.

Doch nicht nur tatsächliche, technische Folgen wie Virenschäden, DoS-Attacken, Spam und Phishing hatten die Angriffe. Schlimmer noch seien die zunächst immateriellen Schäden gewesen, gaben rund 200 Mobilfunkbetreiber weltweit in der von McAfee in Auftrag gegebenen Studie an. Fast ein Drittel der befragten Betreiber (29 Prozent) offenbarte, dass die Zufriedenheit ihrer Vertragskunden unter solchen Angriffen mehr als alle anderen Wettbewerbsfaktoren gelitten hat – angesichts des gesättigten Mobilfunkmarktes ein existenzbedrohendes Problem.

Als zweitwichtigste Auswirkung von Infektionen mit Mobilfunk-Viren wurden Performance-Einbußen der Netzwerke genannt. Immerhin 85 Prozent wollen in naher Zukunft ihr Sicherheits-Budget ausbauen.