Manager arbeiten zuviel

Eigentlich sollten Unternehmen den Arbeitseifer ihrer Manager willkommen heißen, doch die Wahrheit sieht anders aus.

Inzwischen scheinen sich ab einer gewissen Gehaltsstufe Wochenarbeitszeiten von 70 Stunden als Norm durchzusetzen. Das zeugt von Fleiß, jedoch sind die wenigsten Manager in der Verfassung, dieses Arbeitstempo über einen längeren Zeitraum hinweg durchzuhalten.

Eine globale Studie des ‘Center for Work-Life’ hat gezeigt, dass viele nur für kurze Zeit solche Höchstleistungen bringen können. 80 Prozent der befragten Frauen erklärten, dass sie nicht länger als ein Jahr wöchentliche Arbeitszeiten von über 60 Stunden aushalten. Bei den Männern waren es etwa die Hälfte, die nach einem Jahr bereits genug haben.

Frauen verlassen deshalb ein Unternehmen nach einigen Jahren. Männer bleiben typischerweise in ihren Positionen, brennen jedoch im Schnitt nach fünf Jahren aus und verlieren ihren kreativen Elan.

Sylvia Ann Hewlett, Co-Autorin der Studie, erklärte gegenüber Reuters, dass diese extremen Leistungen durch neue Kommunikationstechnologien und hochdotierte Bezahlungen provoziert würden.

“Diese Faktoren werden sich nicht ändern, daher müssen Unternehmen alternative Arbeitsmodelle entwerfen”, erklärt Hewlett. Unternehmen sollten ihren Angestellten daher auch Ruhephasen einräumen.

Hewlett nannte einige positive Beispiele: Cisco etwa erlaubt seinen Angestellten sechs bis zwölf Monate in einer Non-Profit-Organisation zu arbeiten. Google ermutigt seine Mitarbeiter, ein Viertel ihrer Zeit mit eigenen Projekten zu verbringen. Bei Wal-Mart etwa finden Meetings im Stehen statt, BlackBerries hingegen sind nicht erlaubt.