HP will Rechenzentren wie eine Fabrik betreiben

Hewlett-Packard (HP) will das Rechenzentrum mit einer Reihe von Produkten erneuern: Automatisierung und Selbstverwaltung der komplexesten Teile stehen dabei im Mittelpunkt. Dafür brauchen Nutzer eine Art von Industrialisierung der IT.

“Das Zeitalter der IT, wie wir es kennen, ist vorbei,”, sagte Ann Livermore, Executive Vice President Technology Solutions Group HP anlässlich des Launches neuer Produkte in Berlin. “Der Wechsel zu Business Technology erlaubt den CIOs, ihre Investitionen anhand der Business-Ergebnisse abzuwägen und zu messen.” Hierbei sollen die neuen, für das Datenzentrum gebauten Lösungen und Services von HP helfen.

Im Zentrum stehe dabei, neben neuen Ansätzen für das Rechenzentrum der Zukunft, die Data-Warehousing-Plattform ‘Neoview’. Die Plattform soll die Ansprüche an Business Intelligence, Business Technology Optimization sowie die Portfolios für Adapative Infrastructure (AI) unterstützen – und zwar ständig. Um schneller zu greifen, wird jede Plattform vor der Lieferung an den Kunden gesondert getestet und konfiguriert. “Die IT muss viel besser ins Business eingepasst werden, als dies heute der Fall ist”, sagte Livermore. Hier sehe sie starken Handlungsbedarf. Vielen Vorständen sei die Rolle der IT für den Geschäftserfolg inzwischen klar, jedoch werde diese Integration der Technik ins Business bei den meisten Firmen noch als zu schwach eingeschätzt. Der Erfolg von IT müsse sich heute nach drei Kriterien bemessen lassen, um die Aufgaben zu erfüllen: das Geschäftswachstum beschleunigen – die Kosten senken – die Risiken eindämmen.

HP will durch neue Wege der Informationsverteilung (Business Information Optimization) im Unternehmen dafür sorgen, dass die IT die Geschäftsfragen schneller, effektiver und konkreter beantwortet. “IT ist heute bereits von der Infrastruktur her sehr teuer. Die Server und Funktionen sowie die einzelnen Bereiche werden entweder über- oder unterlastet gefahren. Das kostet viel Geld in Form von Energieverbrauch, Reparaturzeit und Verwaltungsaufwand; und letztlich beschränkt es die Lebenszeit der Systeme – eine Virtualisierung kann hier schnell und dauerhaft Abhilfe schaffen”, sagte Olivier Helleboid, Vice President Adaptive Infrastructure bei HP, gegenüber silicon.de. Er nannte die Lebensader eines Datenzentrums der nächsten Generation die ‘Supply-Chain für IT’.

Metriken für die Kostenermittlung

Dabei spiele – in Bezug auf die Einpassung der IT in das Business – die Bemessung eine zentrale Rolle. Beispielsweise habe der Konzern durch Metriken wie das ‘Adaptive Infrastructure Maturity Model’ (AIMM) ein Werkzeug geschaffen, das die Reife eines Unternehmens für Techniken wie Virtualisierung sowie für den Platz, den Neoview-basierte Techniken im System einnehmen könnten, anzeigt, zusammen mit der eigenen Rechenzentrumsleistung beim Status Quo. “Die Kunden verstehen immer besser, dass Infrastruktur immer auch Management heißt, dass sie ihre Prioritäten herausfinden und wissen müssen, was ihre Aufgaben sind und wo ihre Zukunft liegt,”, sagte Helleboid. Mit verteiltem Infrastruktur-Portfolio, verteilten Diensten und verteilten Utilities gehe dies besser.

“Zunächst helfen wir unseren Kunden bei der Automatisierung. Darunter verstehen wir das Provisioning der Infrastruktur.” Da die Kunden ganz verschiedene Bedürfnisse hätten, seien die Angebote unterschiedlich. “IDC hat ermittelt, dass 75 Prozent der Firmen weltweit virtualisierte Server einsetzen, das ist ein Anfang, dem wir Rechnung tragen”, sagte er. “Kunden, die im Rechenzentrum (RZ) noch nicht komplett verteilt arbeiten, können ihre Automatisierung weitertreiben, um dem RZ der Zukunft näher zu kommen. Wir helfen bei der Verwaltung der Risiken und der Senkung der Kosten. Dafür empfehlen wir standardisierte Softwaremodule von Microsoft, SAP oder Oracle.” HPs Vorgehen habe dabei einen besonderen Grund.