Berlin ruft Bürger zur Selbsthilfe bei DSL-Aufbau

Das warten auf das DSL der Deutschen Telekom wird inzwischen auch von der Bundesregierung als aussichtslos bewertet.

Die Berliner Politiker zogen jetzt daraus die Konsequenzen und teilten den Bürgern mit, sie sollten selbst aktiv werden. Ein Warten auf den ehemaligen Staatskonzern in dieser Frage sei “in vielen Fällen nicht das geeignete Mittel”.

Das wissen die Bürger schon lange. Was sie nicht wissen, ist, wie man sich selber einen DSL-Zugang bastelt. Das müssen sie auch gar nicht, denn der Markt mit Alternativen galoppiert laut der Mitteilung geradezu: Derzeit dominiere zwar DSL den Breitbandmarkt, Kabel und Funktechnologien legten jedoch rasant zu und würden mittelfristig zu echten Alternativen zu DSL. Eine wichtige Rolle könnten allerdings demnach drahtlose Technologien übernehmen, heißt es weiter. Außerdem habe die Deutsche Telekom eine flächendeckende Versorgung gar nicht vor, teilte Berlin mit.

Wichtig sei jetzt nur noch, dass “Hilfe zur Selbsthilfe” geleistet wird, schreiben die Regierungssprecher. Abhilfe sollen “Informationsveranstaltungen vor Ort” schaffen, damit “bei engagierter Zusammenarbeit von Kommunen und lokaler Wirtschaft” auch kurzfristig eine Breitbandversorgung zustande kommt. Es müsse das Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass breitbandiges Internet nicht ausschließlich mit T-DSL gleichzusetzen sei. Sicherlich gebe es auf dem Land etwas weniger DSL als in der Stadt. 

Den knapp 700 Gemeinden, die derzeit von DSL nur träumen können, stellt Berlin etwa 300 glücklichere Ballungsräume entgegen, die es ins DSL-Land geschafft haben. Für alle anderen verweist die Regierung auf “in Deutschland bereits überall verfügbare breitbandige Satellitenangebote”. Dem in Berlin verwendeten Zahlenmaterial zufolge, können derzeit schon 97 Prozent der deutschen Haushalte breitbandig angeschlossen werden. Warum sie es nicht schon längst sind, liegt offenbar nur an den Bürgern selbst. Verstockt wie sie sind, wollen sie weder selbst ein DSL-Netz aus dem Boden stampfen, noch zuviel Geld bezahlen. Denn die alternativen Lösungen sind sogar im Geschäftskundenbereich “teurer als ADSL”.