Fraunhofer-Gesellschaft rüstet gegen Patent-Trolle

Die Fraunhofer-Gesellschaft will mehr Einnahmen aus eigenen Patenten erzielen.

Im Solarzellen-Projekt geht es darum, kostengünstiges ‘schmutziges’ Silizium zu nutzen, um den Engpass an hochreinem kristallinem Silizium zu beseitigen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg hat dazu Konzepte entwickelt.

Im Projekt Mikrobrennstoffzellen arbeiten die Fraunhofer-Institute für Keramische Technologien und Systeme IKTS und ISE an zwei Mikrobrennstoffzellensystemen. Ein tragbares Hochtemperatur-Brennstoffzellensystem der Leistungsklasse 100 Watt kann dabei direkt mit Treibstoffen wie Bioethanol betrieben werden. Zudem wird ein kleines Niedrigtemperatur-Brennstoffzellensystem für Elektrogeräte entwickelt, das eine Ausgangsleistung von etwa einem Watt hat.

Die Fraunhofer-Gesellschaft startet zudem das Patent-Programm ‘Challenge’, mit dem eher unkonventionellen Ideen nachgegangen werden soll. Dieses Programm wird in den kommenden drei Jahren mit 5 Millionen Euro ausgestattet. Bullinger: “Wir setzen auf das Potenzial der kreativen Köpfe. Dabei müssen wir aber darauf achten, dass das neue geistige Eigentum geschützt und die Verwertung gesichert ist.”

Als Beispiel wurde ein Monitoring-System präsentiert, das Forscher am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen entwickelt haben. Das System entlarvt nach Stromfresser, bevor es teuer wird – und gibt Wartungsempfehlungen.

“Sensoren an jedem Elektrogerät messen kontinuierlich die Stromleistung”, sagte Peter Heusinger, der das Projekt leitet. “Die Sensoren senden diese Information an einen Server, der sich im Sicherungskasten verbirgt.” Im Server berechnet ein Programm den aktuellen Stromverbrauch jedes Gerätes und vergleicht die Werte mit den früheren.

Steigt der Stromverbrauch eines Kühlschranks immer weiter an, könnte dies etwa daran liegen, dass die Dichtung brüchig geworden ist. Das System sendet dann einen entsprechenden Hinweis an den Besitzer. “Das kann in Form einer SMS sein, einer Nachricht auf einem Display in der Küche oder einer Nutzeroberfläche am Computer.”

Der Nutzer kann den Stromverbrauch auch während des Betriebs verfolgen. So lässt sich kontrollieren, ob das Sparprogramm der Spülmaschine hält, was es verspricht. Kommt ein neues Gerät hinzu, erkennt der Server es selbstständig.

“Es ist denkbar, dass jedes Elektrogerät künftig über einen Stromsensor verfügt”, sagte Heusinger. Dazu müssten die Sensoren allerdings zum Massenprodukt werden, was noch Entwicklungsarbeit erfordere. Das Monitoring-System sei jedoch weit fortgeschritten und könne in einem Jahr marktreif sein.