Verizon will Konkurrenzkampf gegen iPhone aufnehmen

Der Vorstandsvorsitzende von Verizon, Ivan Seidenberg, will sich hauptsächlich auf die Serviceangebote seines Unternehmens verlassen.

Er sieht keine Notwendigkeit für ein neues Produkt, um dem iPhone, das exklusiv über den Wettbewerber AT&T vertrieben wird, Konkurrenz zu machen. Verizon habe bereits einige neue Geräte auf dem Markt und werde im Laufe des Jahres das Portfolio weiterhin vergrößern. “Der neue Blackberry findet derzeit reißenden Absatz. Außerdem kaufen unsere Kunden sowieso in einem anderen Preisbereich und erwarten ein ganz anderes Servicepaket als das, was das iPhone bietet”, erklärt Seidenberg. Damit hat Seidenberg deutlich gemacht, dass Verizon nicht mit seinen Geräten, sondern vor allem mit seinen Dienstleistungen und Content-Angeboten den Konkurrenzkampf gegen AT&T und das iPhone aufnehmen will.

Besonders beliebt seien Verizons Musikservice V Cast, mit dem die Kunden sich Musik aus dem Rundfunk herunterladen können sowie der mobile Videoservice inklusive dem neuen V Cast TV, das Fernsehsendungen live auf mobile Geräte überträgt. Verizon befürchtet deshalb nicht, viele Kunden durch das iPhone an AT&T zu verlieren. “Wir können uns auf eine ausgesprochen hohe Konsumenten-Loyalität verlassen, denn Verizon hat bislang die niedrigste Abwanderungsquote aller Wireless-Anbieter innerhalb der USA”, sagt Seidenberg siegessicher. “Wir warten erstmal ab und sehen, was passiert, wenn das iPhone auf den Markt kommt. AT&T und Apple müssen erst beweisen, dass das iPhone wirklich alles auf den Kopf stellen kann”, so Seidenberg.

Seidenberg glaubt sogar, dass Verizon durch das iPhone noch mehr Umsatz mit seinen High-End-Smart-Phones und fortschrittlichen Daten-Services machen wird. “Das iPhone wird den Markt stimulieren, und dann werden die Leute nach besseren Angeboten Ausschau halten – und wenn wir unseren Job gut machen, werden wir davon kräftig profitieren”, lautet seine Hoffnung.

Nur das Einfuhrverbot für Mobiltelefone mit 3G-Qualcomm-Technologie, das Anfang dieses Monats verhängt wurde, könnte noch einen Strich durch Seidenbergs Rechnung machen. Verizon und AT&T verwenden die von dem Verbot betroffene Mediaflo-Technologie für ihre mobilen TV-Services. Allerdings hat bisher nur Verizon die Technologie bereits in 40 Städten zum Laufen gebracht. Zum Glück für Verizon hatte das Unternehmen bereits vor dem 7. Juni begonnen, entsprechende Mediaflo-Geräte in die USA einzuführen, so dass nur die neuen Modelle von dem Verbot betroffen sind.