HP kauft Opsware und Neoware

Mit dem Kauf von Opsware und Neoware will Hewlett-Packard (HP) das Portfolio für das Management von großen Rechenzentren vervollständigen.

Eine Strategie, mit der HP mit dem 4,5 Milliarden US-Dollar teuren Zukauf von Mercury Interactive vor etwa einem Jahr begann. Für Opsware bezahlt HP 14,25 Dollar je Aktie und damit rund 38 Prozent mehr als das Papier am Freitag an der Börse wert war. Damit ist der Merger rund 1,6 Milliarden Dollar wert. Die Übernahme wird voraussichtlich im vierten Quartal des HP-Geschäftsjahres, also Ende Oktober, abgeschlossen sein. Ben Horowitz, bis dato CEO von Opsware, wird dann dem HP-Bereich Business Optimization vorstehen.

HP wolle laut eigenen Angaben die bestehende IT-Management Software mit den Opsware-Lösungen kombinieren und eine Enterprise-Lösung für IT-Automation anbieten.

“Die Übernahme von Opsware soll unsere HP-Software erweitern, um ein wichtiges Problem für unsere Kunden zu lösen: Die Komplexität und die Verwaltungskosten von Rechenzentren kontrollieren zu können” erklärte Thomas Hogan, Senior Vice President Software bei HP.

Der Zukauf von Peregrine Systems, einem Spezialisten von Business Technology Optimization (BTO), der Kauf von Mercury Interactive sowie auch der Einstieg in den Bereich Business Intelligence mit der Marke NeoView sind Zeichen von HPs Bemühungen, den Bereich Software bei HP weiter zu stärken.

Das Unternehmen Opsware war als Hoster und Dienstleister unter dem Namen Loudcloud von dem Netscape-Veteranen Marc Andreessen gegründet worden. Erst nach einer einschneidenden Restrukturierung fokussierte sich das Unternehmen auf das Thema Datenzentrumsautomation.

Offenbar will HP auch im Bereich Thin Clients wachsen und kauft den amerikanischen Thin-Client-Spezialisten Neoware für 214 Millionen Dollar. Bislang war HP die Nummer zwei hinter dem US-Hersteller Wyse und vor Neoware. HP will sich damit zum Platzhirsch unter den Anbietern von Server-based Computing machen.

Virtualisierte Desktops werden, so Kevin Frost, Vice President Business Desktops, in Firmenarchitekturen eine wichtige Rolle spielen. Daher kauft HP mit Neoware nicht nur Hardware und einen bestehenden Kundenstamm in USA, Europa und Asien zu, sondern vor allem eine Linux-basierte Verwaltungssoftware. Das ist eine Ergänzung für die Windows XP- und Windows CE-basierten Thin Clients und PC-Blades von HP.