Apple und Microsoft forcieren 64-Bit-Lösungen

Apple und Microsoft kümmern sich intensiver um die Umstellung auf 64-Bit-Systeme und passen ihre Betriebssysteme an, damit die Entwicklung von Treibern und Anwendungen beschleunigt wird.

Bereits 2003 hatte AMD 64-Bit-Chips für PCs in Form des ‘Athlon 64’ vorgestellt. Intel folgte im Jahr 2005 – allerdings ist die Software, die diese Technologie nutzt, immer noch selten.

Zahlreiche Faktoren haben zu dem Problem beigetragen, vor allem aber der Mangel an Gerätetreibern. Zwar verlangt Microsoft von den Geräteherstellern die Bereitstellung von 64-Bit-Treibern für den Betrieb der 64-Bit-Version von ‘Vista’ – andernfalls funktionieren die Geräte nicht. Die Hardware-Produzenten hatten bisher aber nicht die Zeit, um Treiber für ein kaum genutztes Betriebssystem zu entwickeln. Als Ergebnis gibt es kaum 64-Bit-Windows-Software, auch wenn sich die Situation laut Microsoft allmählich verbessert.

Apple hat derweil eine eigene Lösung gefunden, um den Normalnutzer auf den Geschmack der 64-Bit-Technologie zu bringen. Bei der für Oktober angekündigten Version von ‘OS X’ sollen auch die herkömmlichen 32-Bit-Treiber für die 64-Bit-Anwendungen genutzt werden. “Das ist eine clevere Lösung, damit wird den fehlenden Anreizen für die Entwicklung von 64-Bit-Treibern endlich Rechnung getragen”, sagte Dean McCarron, Analyst bei Mercury Research.

Ein 64-Bit-System erlaubt es, mehr als 4 Gigabyte Hauptspeicher zu nutzen. Dieses ist bisher das Limit für 32-Bit-Systeme. Allerdings ist es für die Mehrzahl der heutigen PCs eher ungewöhnlich, über mehr als 1 bis 2 Gigabyte Hauptspeicher zu verfügen. Nur etwa 15 Prozent der PCs sind mit 3 Gigabyte ausgerüstet.

“Doch einige Gamer und Wissenschaftler arbeiten schon am Limit und verlangen nach mehr Hauptspeicher. Durch die sinkenden Preise für DRAM werden sich 4-Gigabyte-Speicher schnell verbreiten”, sagte McCarron voraus.

Die Hardware für die 64-Bit-Technologie steht also bereits in den Startlöchern, wogegen es bei der Software schlechter aussieht. Microsofts 64-Bit-Edition von Windows XP wird kaum genutzt – und auch Windows Vista wird bislang fast nur in der 32-Bit-Version verkauft.

Die genaue Zahl der 64-Bit-Anwender ist unklar. Microsoft wird aber auch das kommende ‘Windows 7’ in beiden Versionen herausbringen. “Wir erwarten, dass der Übergang von 32- auf 64-Bit noch eine Weile dauern wird”, kommenierte Michael Sievert, Marketingmanager für Windows.