AMD errechnet Kosten des Intel-Monopols

AMD hat parallel zum Kartellverfahren der EU-Kommission gegen Intel eine Studie in Auftrag gegeben, welche die wirtschaftlichen Vorteile des Konkurrenten aus seinem Quasi-Monopol untersuchen soll.

Mit der Studie hatte AMD die Analysten der ERS Group beauftragt, die jetzt ihre Ergebnisse veröffentlicht haben. Danach soll Intel zwischen 1996 und 2002 Monopolgewinne in Höhe von 60 Milliarden Dollar eingefahren haben. Zusätzlich könnten Unternehmen und Verbraucher in den nächsten 10 Jahren unter normalen Wettbewerbsbedingungen rund 80 Milliarden Dollar sparen.

Den Monopolgewinn errechnet der Autor der Studie, Michael A. Williams, aus dem Gesamtgewinn aus diesem Zeitraum, den er um einen ökonomischen Gewinn sowie den seiner Meinung nach legitimen Einkünften von Intel reduziert hat.

Williams hat in seiner Studie die Gewinne von 498 Konzernen mit starken Marken und umfassendem geistigen Eigentum untersucht. Nur vier der untersuchten Unternehmen erwirtschaften einen ökonomischen Gewinn von mehr als 16 Prozent: Microsoft, Coca-Cola, die US-Holding UST Inc. und Intel. Ziel der Studie sei es nicht, ein wettbewerbsfeindliches Verhalten von Intel nachzuweisen, sondern nur die Gewinne aus den angeblichen Handlungsweisen des Unternehmens zu errechnen, erklärte Williams.

AMDs Executive Vice President Thomas McCoy hat die Ergebnisse der Studie jedoch in eine andere Richtung kommentiert. “Diese 80 Milliarden Dollar entsprechen einer Intel Monopolsteuer, die alle Endverbraucher beim Kauf eines Computers bezahlen müssen”, sagte McCoy und sieht die Berechnungen der Studie als Beweis für die berechtigte Eröffnung eines Kartellverfahrens gegen den Erzrivalen Intel an.