China will Internet-Süchtige im Sommer-Camp heilen

Die Annäherung des Reichs der Mitte an den Westen bringt auch Nachteile mit sich. Dies bekommt jetzt die chinesische Jugend zu spüren, die nach Regierungsangaben zu 13 Prozent Internet-süchtig sind.

Die staatlichen Medien melden besorgniserregende Zahlen. Insgesamt sollen bis zu 2,6 Millionen Jugendliche unter 18 Jahren, die regelmäßig das Internet nutzen, danach süchtig sein.

Die chinesische Regierung hat nach Meldungen der Tageszeitung China Daily das Problem allerdings erkannt und auch eine ganz eigene Lösung dafür gefunden. In einem Experiment sollen jetzt 40 Jugendliche im Rahmen eines 10-tägigen Ferienlagers entwöhnt werden. Vorher muss sich jeder Jugendliche einem psychologischen Test unterziehen und für den Entzug qualifizieren. Es darf also nicht jeder x-beliebige Surfer rein in das Camp.

Im ‘Internet Addiction Treatment Centre’ in der Nähe von Peking wird dann mit einer Mischung aus Therapie und militärischem Drill die Sucht nach Online-Games, Internet-Pornografie und Cybersex geheilt, soweit die Theorie.

China Daily berichtet sogar von dem Fall eines Studenten, der mit Bestnoten von der East China University of Science and Technology aufgenommen wurde und nun mit dem Campusleben in Shangahi hadert. “Er hat Tag und Nacht gespielt, Unterricht geschwänzt und sich keine Freunde gesucht, bis er von einem Kontrolleur aus dem Internet-Cafe verbannt worden ist”, erklärte China Daily.

Aber auch darauf weiß die die Bildungsbehörde in Shanghai eine Antwort. Als Prävention patrouilliert ein Heer von Freiwilligen vor Internet-Cafes und verweigert Minderjährigen den Zutritt.