Moores Gesetz und das grüne Rechenzentrum

Die Verdopplung der Kapazität von Mikroprozessoren bei ihrer gleichzeitigen Verkleinerung ist die Grundidee der heute vorherrschenden Art von Chip-Entwicklung: Moores Gesetz.

Die Unternehmensberatung Uptime Institute mit Sitz in Santa Fe, New Mexico, findet jedoch einige Haare in der Suppe, wenn man die Voraussichten der Chipentwicklung mit den modernen Bedürfnissen der Industrienationen nach energiesparenden Techniken vergleicht.

Demnach sollte die Chipentwicklung mit den Möglichkeiten der Energieeffizienz Schritt halten. Also die Fähigkeiten der Chips sollen sich nach den Möglichkeiten der Green IT richten – nicht umgekehrt, wie es heute meist der Fall sei, so die Kritik der Berater. Heute sei es im Rechenzentrum bereits vielfach möglich, Strom zu sparen, aber die Aufmerksamkeit der Entscheider müsse sich erst noch von der Leistung weg und zum Sparen hin verlagern.

”Es gibt vieles, was wir noch nicht wissen und wir sind erst am Anfang damit, das Problem der Auflösung von Moore´s Law angesichts der Energieeffizienz zu betrachten”, sagte Bruce Taylor, Chief Strategist des Uptime Institute. Dabei habe die Branche zunächst festgestellt, dass das Gesetz auf der Chip-Ebene und auf der Server-Ebene immer noch gelte. Wo es aber abbröckelt, das ist ihm zufolge die Gesamtsicht auf das Rechenzentrum, das verbundene und interagierende System.

Chip-Hersteller kritisierten gegenüber den Beratern bei einer Veranstaltung in den USA, dass sie alles täten, um die Leistung mit den Bedürfnissen der modernen IT in Einklang zu bringen – die Anwender würden jedoch selten nach solchen Lösungen greifen und seien in ihren alten Wegen eingefahren. Die Anwender wiederum beklagten mangelnde Aufklärung und Unterstützung seitens der Industrie.