Ericsson im Olympia-Abhörskandal verurteilt

Der schwedische Mobilfunkkonzern Ericsson ist zur Zahlung von 7,36 Millionen Euro verurteilt worden.

Im Abhörskandal anlässlich der Olympiade in Athen im Jahr 2004 wurde dem Konzern jetzt Mitschuld oder Teilschuld vorgeworfen. Damals waren die Handygespräche hochrangiger griechischer Kabinettspolitiker und auch des Premierministers abgehört und wahrscheinlich mitgeschnitten worden.

Es ging um die Gespräche, die etwa 100 Politiker mit ihren Handys führten. Als Kläger trat das Büro des Datenschutzbeauftragten Griechenlands auf. Die im Vorfeld der Olympiade geführten Gespräche sollen, wie sich in dem jetzt abgeschlossenen Verfahren zeigte, an insgesamt 14 so genannte Schattentelefone auf Prepaid-Basis weitergeleitet und dort mitgeschnitten worden sein. Die Technik könne nicht ohne Ericssons Mitwissen und teilweise sogar Ericssons Hilfe aufgestellt worden sein, hieß es.

Ericsson ist nicht der einzige Konzern, der belangt wurde: Vodafone soll nicht ausreichend verhindert haben, dass Hacker sich Zugang zu Ericsson-Überwachungssoftware verschaffen konnten, die eine zentrale Rolle bei der Abhörfrage gespielt haben soll. Wer ein Interesse an den Gesprächsinhalten gehabt haben konnte, wurde indessen nicht geklärt. Und so rankten sich im Prozessverlauf verschiedene Szenarien um ausländische Geheimdienste. Der Abhörskandal hatte schlimme Folgen: Einer der Vodafone-Verantwortlichen in Griechenland  nahm sich wenige Tage nach bekannt werden des Skandals das Leben, meldete Reuters.