Nicht nur Deutschland züchtet zu wenig IT-Nachwuchs

Auch in den USA wächst die Besorgnis über den IT-Nachwuchs – immer weniger belegen Mathematik oder naturwissenschaftliche Fächer.

So könnte dieser Mangel an Schülern mit entsprechenden Kenntnissen in Informatik oder Mathematik sogar die herausragende technologische Stellung der USA gefährden. Auf einem Kongress zu dem Thema zeichnen sich erste Meinungen ab. So könnte auch beim Fach-Nachwuchs so etwas wie Outsourcing ins Haus stehen.

“Unsere Führungsrolle ist keineswegs festgeschrieben und könnte auch nicht von Dauer sein”, erklärte ein Sprecher von Microsoft. Die Frage sei jedoch, ob die USA oder ein anderes Land von den Segnungen moderner Technik profitieren könnte oder nicht.

Die Ursache des Problems liegt natürlich im Schulsystem des Landes. Experten sind sich inzwischen darüber einig, dass High School und College nicht mehr die Zahl von Absolventen hervorbringen könnten, die die künftige Hochtechnologie-Branche jedoch dringend bräuchte.

Immer breitere Schichten werden zum Problemfall. So sollen laut Studien rund 70 Prozent der Achtklässler in den USA nicht über die für die Altersgruppe entsprechenden Lesekenntnisse verfügen. Ein Großteil der 70 Prozent, würden ihr Defizit auch nicht mehr aufholen können, befürchten Bildungsfachleute. So sind es inzwischen 93 Millionen US-Bürger die äußerst unzureichend Lesen und Schreiben können.

Demnach entwickelt sich mangelnde Bildung langsam aber sicher in den Vereinigten Staaten zum nationalen Problem. Die Absolventen der US-High-School belegten in einer internationalen Studie, bei der 26 Länder untersucht wurden, einen nicht gerade berauschenden 19. Platz. Diese Defizite könnten sich schnell auch auf die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit des Landes ausweiten, denn diese Techniken sind die Grundlage für weitere Bildungsmaßnahmen.

Fred Tipson, Senior Policy Counsel bei Microsoft, erklärte im Rahmen einer Podiumsdiskussion: “Wir haben ein Defizit bei gut ausgebildeten Kräften, daher gehen wir auch außer Landes, um Leute anzustellen.” Damit ist Microsoft eines der Unternehmen die in den USA die meisten Visa beantragen.

Nun stellt sich auch in den USA die Frage, ob die Privatwirtschaft mit in die Ausbildung eingreifen sollte oder nicht.