SAP vergrößert NetWeaver

In den vergangenen Wochen beherrschte SAPs ‘A1S’ die Schlagzeilen. Für SAP und die Industrie ist derzeit jedoch auch die Plattform ‘NetWeaver’ von größtem Stellenwert. Die Integrations-Suite liegt nun in Version 7.1 vor.

Im Wesentlichen hat SAP die große Integrationsplattform um drei Elemente erweitert: ‘Enterprise Services Repository’, ‘NetWeaver Process Integration’ und ‘Composition Environment’. So soll nicht nur die Arbeit der Entwickler erleichtert werden, sondern auch das SOA-Konzept (Service-orientierte Architektur) weiter in Richtung Business Process Management getrieben werden. Zudem verbessern laut SAP die neuen Tools die Bedienerführung, die Produktivität der Anwender, die Anwendungsintegration und vereinfachen die Zusammenstellung von Geschäftsprozessen.

Um NetWeaver bei Entwicklern beliebter zu machen, bieten die Walldorfer nun auch Entwicklerlizenzen als Jahresabonnement an. Das ‘SDN Subscription Program’ gilt für SAP-Entwickler, Software-Architekten, Berater und Geschäftsprozess-Experten. Mit der Lizenz bekommen diese auch Zugriff auf Software, Services sowie Informationsmaterial, das das Erstellen von Testumgebungen vereinfachen soll.

Das Ein-Jahres-Abonnement bietet Zugang zu sämtlichen Komponenten der Technologieplattform wie ‘NetWeaver Business Intelligence’, ‘NetWeaver Master Data Management’, ‘NetWeaver Mobile’ und ‘NetWeaver Portal’. Hinzu kommen noch Werkzeuge wie ‘Web Dynpro’ und ‘NetWeaver Composition Environment’, die die Anwendungsentwicklung per “Drag & Drop” ermöglichen.
Lizenzen können zu einem Preis ab 1750 Euro bezogen werden.   
 
“Wir haben die vergangenen Jahre intensiv über Composite Applications gesprochen, aber mit dem Composition Environment (CE) können wir diese Form der Innovation auch umsetzen”, erklärte Vishal Sikka, CTO von SAP auf der Konferenz Tech Ed in Las Vegas. Über CE lasse sich modellbasiert entwickeln und auch die gesamte SAP-Plattform darstellen.

CE ist eine Sammlung verschiedener Tools, über die sich in einer Java-Umgebung Anwendungen zusammenstellen lassen. Einige dieser Tools sind beispielsweise der Java EE 5 Application Server, Web Dynpro-Schnittstellen, der Visual Composer für das Erstellen von Nutzeroberflächen sowie eine Infrastruktur für die Definition von Services und Prozessen. CE unterstütze laut SAP auch Eclipse-basierte Umgebungen.

Über ‘NetWeaver Process Integration’ verbessert SAP die Integration von SAP-Anwendungen mit Applikationen von Drittherstellern. Unter anderem soll das über Support für Standards wie Web Services Reliable Messaging ermöglicht werden.

Die neue Version von ‘Enterprise Services Repository’ stellt für alle SAP-Webservices ein Repository zur Verfügung. Daneben verwaltet sie Prozessmodelle und Modelle für Geschäftsobjekte. Das soll vor allem die Wiederverwertung von Services über eine einheitliche Semantik in den Prozessen erleichtern.

In den nächsten Versionen von NetWeaver, so kündigte Sikka an, werde SAP das Prozess Mangement und das Modelling weiter integrieren: “Man wird den Prozess mit der zugrundegelegten Plattform verbinden und den Prozess dann verwalten können. Man wird ein Modell künftig direkt im Code über Eclipse abbilden können, und das ist die Umgebung, auf die wir die Leute bringen wollen. Das wichtigste ist, dass dabei tatsächlich Code ausgeführt wird.”