China entführt westliche Suchseiten

Nachdem verschiedene Internetnutzer von der Umleitung von westlichen Suchseiten in China berichtet haben, hat Google inzwischen diese Vorfälle offiziell für seine Suchseite Google.cn bestätigt.

Während viele Nutzer von der Umleitung ihrer Anfragen auf den chinesischen Suchanbieter Baidu berichtet haben, sind andere auf lokale Anbieter wie Tianwang oder cj888.com umgeleitet worden. Andere Anwender haben, wenn sie keine Zensur-relevanten Suchbegriffe verwendeten, die Suchseiten von Google, Yahoo und Microsoft problemlos erreicht.

Google hat auf Anfrage von Searchengineland.com bestätigt, dass die chinesische Webseite des Suchgiganten derzeit blockiert wird und der Verkehr auf andere Webseiten umgeleitet werde. Auch wenn dies sehr unglücklich sei, so Google, sei man doch zuversichtlich, dass die Google-Nutzer bald wieder Zugriff auf alle Dienste haben werden.

Ein Schuldiger für die Umleitung konnte bisher nicht ausgemacht werden. Während einige eine Reaktion auf die Ehrung des Dalai Lama durch den US-Kongress vermuten, sehen andere den chinesischen Suchanbieter Baidu hinter der Umleitung. Auch wenn dieser die Verantwortung von sich gewiesen hat, hat Baidu doch in der Vergangenheit immer wieder von solchen Aktionen profitiert.

Eine andere, mögliche Ursache könnte ein Upgrade von Chinas Internetfiltern sein. Beobachter haben zusätzlich einen Anstieg der Zensurbemühungen der chinesischen Regierung im Zusammenhang mit dem derzeit stattfindenden Parteitag der Kommunistischen Partei in Peking gemeldet, der auch für die Umleitungen verantwortlich sein könnte.