Grüne IT ist nicht nur Augenwischerei

Seit einigen Monaten ist die Grüne IT in aller Munde – jetzt berichteten erstmals führende Hersteller der IT-Branche darüber, warum sie dem Trend folgen.

Unter dem Titel “Green IT – Taktik oder Unternehmensphilosphie?” diskutierten  Georg Foraita, Manager Projects & Consulting APC-MGE, Silke Hermanns, EPR Program Manager Europe bei AMD, Corinna Kammerer, Senior Product Manager Professional PC & Green PC bei Fujitsu-Siemens Computers (FSC), Thomas Tauer, Leiter Bereich ITS Site und Facilities Services von IBM und Detlef Herb, Referent für Umwelt und Gerätesicherheit bei Kyocera-Mita.

Sie waren sich einig, dass der Umweltschutz nicht erst beim Verbraucher beginnt, sondern beim Hersteller und dort bereits am Anfang des Herstellungsprozesses. Damit gaben sie dem seit den 80er Jahren immer wieder diskutierten Verursacherprinzip ein bisschen recht, das besagt, dass die Verursacher von Umweltsorgen auch dafür zahlen sollten – in den meisten Fällen sind das die Hersteller. Auf der Systems waren von ihnen Töne wie diese zu hören: Green IT beginnt demnach bereits bei der Konzeption von Produkten und zieht sich über den gesamten Lebenszyklus bis hin zur Entsorgung, teilte die Messe München als Veranstalter mit. Die Industrie betonte ihre eigenen Investitionen in Forschung und Entwicklung, um wirklich umweltschonende Produkte anbieten zu können. In der Vergangenheit waren diese Bemühungen nicht immer mit Erfolg gekrönt. Doch nun zeichnet sich ein Aufwärtstrend ab.

Das Fazit der Veranstaltung: Die Politik gibt die Richtlinien vor, die Industrie forscht und entwickelt umweltfreundliche Produkte, doch letztendlich entscheiden Konsumenten und Unternehmen durch ihre Investitionen, ob “Green IT” in der Praxis umgesetzt wird. Doch der Trend dorthin sei unübersehbar.

Die Hersteller wehrten sich gegen Aussagen wie die des Marktforschungsunternehmens Gartner, das behauptete, es sei für die Hersteller lediglich ein Publicity-Thema. Corinna Kammerer von FSC sagte: “Wir haben über Jahre hinweg, unseren Kunden die Option angeboten, für mehr Geld umweltfreundliche Produkte zu kaufen. Über ebenso viele Jahre hinweg haben sie es meist nicht genutzt, sondern sich für das preiswertere Angebot entschieden.” Jetzt aber steige die Nachfrage. Wie es hieß, seien die Entwicklungsabteilungen vieler IT-Unternehmen schon seit Jahren damit befasst, ihre Produkte umweltverträglicher zu gestalten. Verweise auf Gremien wie Green Grid (gegründet im Februar 2007) und die Verwendung von Umweltzeichen wie dem Blauen Engel in Deutschland sollten das Engagement belegen.