Elektronik verhindert falsche Elfmeter

In Italien wird ein System zur Überwachung von Fußballspielen getestet, das Schiedsrichtern bei Entscheidungen helfen soll.

Das ‘Istituto di Studi sui Sistemi Intelligenti per l’ Automazione’ (Issia) hat das System vorgestellt. Mit Hilfe von Digitalkameras sollen Fußballspiele nicht nur transparenter werden, sondern auch Fehlentscheidungen des Schiedsrichters vermieden werden.

Die Pilotanlage wurde im Fußballstadion von Udine getestet. Projektleiter und Issia-Direktor Arcangelo Distante sagte: “Die von den Kameras aufgenommenen Bilder werden an einen Server weitergeleitet und in Echtzeit ausgewertet. Ermöglicht wird dies durch eine von uns entwickelte Software, die sich eines neuartigen Algorithmus für künstliches Sehen bedient. Die Kameras liefern Bilder mit einer Bildauflösung von 0,5 bis 2,0 Megapixel und einer zeitlichen Auflösung von 25 bis 200 Bildern pro Sekunde. Das ist deutlich mehr als jedes menschliche Auge leisten kann.”

Distante zufolge handelt sich um eine sehr präzise Technik, da die Kameras nicht am Spielfeldrand, sondern auf den obersten Rängen des Stadions montiert werden. Dabei soll die elektronische Hilfe jedoch nicht als Ersatz für die Entscheidung des Schiedsrichters, sondern vielmehr als Hilfsmittel dienen. Informationen zu Spielszenen am Elfmeterraum und deren Interpretation werden in Realzeit vom Server per Funk an das Schiedsrichter-Team weitergeleitet.

Mit der Erprobung des Systems begannen die Entwickler im März 2006, nachdem der Weltfußballverband Fifa seine Zustimmung gegeben hatte. Im Mai 2007 wurde der Prototyp an den italienischen Fußballverband Figc übergeben.