T-Mobile und Vodafone zanken um das iPhone

Vodafone hat beim Hamburger Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen T-Mobile erwirkt.

Die Telekom-Tochter vermarktet Apples iPhone in Deutschland exklusiv. Vodafone passt es nicht, dass das Apple-Handy für SIM-Karten anderer Mobilfunkfirmen gesperrt ist und nur in Kombination mit einem Zwei-Jahresvertrags gekauft werden kann. 
 
Vodafone-Deutschlandchef Friedrich Joussen will feststellen lassen, ob Koppelgeschäfte wie im Fall des iPhone erlaubt sind: “Wir wollen sauber gerichtlich prüfen lassen, ob es zulässig ist, das iPhone zu diesen Zwangsbedingungen anzubieten. Wir wollen das iPhone nicht selbst verkaufen.” Auch einen Verkaufsstopp gegen T-Mobile wolle man nicht durchsetzen.

Ob das iPhone weiter verkauft werden kann, ist derzeit jedoch unklar. Eine Justizsprecherin sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires, es sei T-Mobile vorerst verboten, das Telefon zu den Bedingungen, zu denen es seit dem 2. November angeboten wurde, weiter zu verkaufen. Ein Verstoß werde jedoch nur geahndet, falls Vodafone einen Antrag stelle.

Von T-Mobile hieß es dagegen, der Verkauf des iPhone gehe uneingeschränkt weiter. Gleichzeitig erklärte das Unternehmen jedoch, es werde sich an die richterliche Verfügung halten. Diese untersagt jedoch den Verkauf des Apple-Handys mit einem Zwei-Jahresvertrag und die Bindung an das T-Mobile-Netz.

T-Mobile will zudem Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung einlegen, um die Rechtsgrundlage gerichtlich klären zu lassen. Gleichzeitig behalte sich man die Prüfung von Schadensersatzforderungen in maximaler Höhe vor, hieß es. 

“Unser Vertriebsmodell ist richtig”, sagte Philipp Humm, Sprecher der Geschäftsführung von T-Mobile Deutschland. T-Mobile habe die Funktion des iPhone in seinem Netz ausführlich getestet.

Nur T-Mobile offeriere den Datenübertragungsstandard EDGE bundesweit, den das iPhone zur schnellen Kommunikation nutzt. Kein anderer Mobilfunkbetreiber biete zudem mehr WLAN-Hotspots an als T-Mobile.