Erste Gerichtsverhandlung um GPL steht an

Zwei US-Firmen stehen bald vor Gericht, weil sie unter der GNU General Public License Version 2 (GPLv2) Code genutzt und nicht wieder veröffentlicht haben sollen.

Dies wird das erste Mal sein, dass die GPLv2 als Grundlage für die Anstrengung eines Gerichtsverfahrens genutzt werden kann. Kläger gegen die Firmen ist das Software Freedom Law Center.

Die Firmen High-Gain Antennas and Xterasys Corp. sollen für ihre Antennenverstärker und Signalverstärker Code herangezogen haben, den sie nicht wieder öffentlich zugänglich machten. Unter der GPL wird Code bereit gestellt, der gratis genutzt und weiterentwickelt werden darf, sofern die Ergebnisse wieder eingestellt und verfügbar gemacht werden. Nur dann darf der Kunde die Software, die auf dieser Basis entstanden ist, kommerziell oder öffentlich verwenden.

Die Entwickler Erik Andersen und Rob Landley hatten den Code entwickelt, mit dem die Firmen jetzt Profit machen wollen. Sie fühlen sich von der GPLv2 hinreichend geschützt. Dem gaben jetzt der Sprecher des Law Centers recht. Es sieht seine Aufgabe darin. Firmen dazu zu bewegen, sich an die GPL zu halten wie an eine feste Regel.

Wer nicht mit ihnen zusammenarbeite, müsse damit rechnen, vor Gericht zu landen. Dies ist allerdings das erste Mal, dass die GPLv2 dafür sorgt, dass ein Prozess stattfindet. Vorherige Streitigkeiten, an denen Firmen beteiligt waren, die ihre Produkte an Microsoft und Panasonic weiterliefern, waren außergerichtlich entschieden worden.