Datenarbeit entscheidet über Leben und Tod des Business

Wer über das Web Geschäfte macht, muss seine Daten kennen. Wie er damit umgehen muss, kann sich jeder CEO bei Business-Kanonen wie Google und Ebay abgucken.

Datenzentrierte Geschäftsmodelle sind das A und O. Informationen zu organisieren und virtuelle, globale Informationen aufzubauen, das ist die heute vorherrschende Bahn zum Erfolg geworden. Zumindest, was das Internet betrifft. Führende Player wie Ebay, Google, MySpace  und LinkedIn sind zu Handelshäusern mit Informationen geworden. Sie verkaufen lange nicht mehr physische Waren oder Dienste auf direktem Wege und basierend auf komplexen Infrastrukturen; vielmehr bieten sie Produkte an, die Daten zum Inhalt haben – datenzentrische Produkte. Diese neuen Geschäftsmodelle zeigen immer mehr, dass sie höhere Profitabilität vorweisen können, als die traditionellen.

TK-Dienstleister generieren typischerweise große Datenmengen, die Geschäftspotential haben. Neue Techniken wie Web 2.0 oder das semantische Web können die Umsetzung dieser Informationen in bare Münze stark vereinfachen. Entscheider sollten also jetzt aktiv werden, diese Daten-Bedarfskette innerhalb ihres Unternehmens zu evaluieren, und die Chancen und Risiken, die mit datenzentrischen Geschäftsmodellen verbunden sind, zu taxieren.

Erfolg durch organisierte Datenflut

Dinge wie das Web 2.0 werden oft bereits als Mainstream betrachtet, die nächste Welle rollt im Internet bereits heran: das Web 3.0 mit noch mehr Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten, als Verbindung aus traditionellem Web, Web 2.0 und dem semantischen Web. Besonders die Branchen TK, IT, Medien und Unterhaltung, die sogenannten TIME-Branchen, müssen aber auch die Herausforderungen beachten, die mit der aktiven Nutzung solcher Technologie verbunden sind. Sie sollten sich Fragen stellen wie diese: Wie substantiell ist das neue Markt-Phänomen; wie sehr kann es etablierte Geschäftsmodelle gefährden; wie können etablierte Unternehmen dennoch davon profitieren und wo wächst das neue, brandheiße Start-up heran, in das man investieren oder das man als Rivalen fürchten sollte.

Der neue Ansatz, mit dem Web Geschäfte zu machen, stellt in den Mittelpunkt, den Informationsaustausch und den gemeinschaftsinternen Austausch unmittelbar als Hebel zu benutzen. Firmen wie Ebay und Google waren frühe Pioniere, noch bevor der Trend überhaupt als ein solcher erkannt war. Verspätet durch die allgemeine Verlangsamung der Wirtschaft nach dem Platzen der Dotcom-Blase, konnte sich der Trend erst 2005 aufmachen, ausreichenden Schwung zu erhalten und er bekam seinen offiziellen Namen: Web 2.0. Das hauptsächliche Merkmal dieser neuen Phase in der Entwicklung des E-Business ist die Dominanz dessen, was wir bei Detecon als “datenzentrisches Geschäftsmodell” bezeichnen.

Und bis jetzt hat das Web 2.0 bereits einige bemerkenswerte wirtschaftliche Erfolgsgeschichten geschrieben, wie MySpace (für 580 Millionen Dollar an News.corp verkauft), Youtube (von Google für 1,65 Milliarden Dollar gekauft) und kürzlich Facebook, das seit einer 1,6-prozentigen Investition seitens Microsoft in das Unternehmen auf einen Wert von 15 Milliarden Dollar geschätzt wird.

Firmen mit einem datenzentrischen Geschäftsmodell übertreffen die durchschnittlichen oder auch viele der besten TIME-Unternehmen erheblich, was die finanzielle Performance betrifft. Jeder Geschäftsentscheider sollte unserer Meinung nach die Identifizierung von Möglichkeiten für solche Geschäftsmodelle in dem eigenen Markt und im eigenen Unternehmen ganz oben auf der Tagesordnung haben.

Sammeln, Organisieren und Bereithalten

Gemeinsam ist diesen neuen Playern am Markt, dass sie nicht länger physische Waren oder digitale Güter wie Computer, Software oder zentral produzierten Medieninhalt anbieten. Noch bieten sie Dienstleistungen an, die auf komplexen Infrastrukturen basieren und große Vorauszahlungen benötigen. Statt dessen wurden sie, wie Tim Berners-Lee sie nennt, zu “Infomediaries”. Das sind Firmen, die Informationen aus mehreren Quellen zusammenstellen; ihre Kunden in die Lage versetzen, zur Wissensbasis des Unternehmens etwas beizutragen; die Informationen strukturiert und IT-orientiert speichern und vorhalten; die Daten durch eine Reihe verschiedener Kanäle bereitstellen.