MySQL beschwichtigt Anwender

Was bedeutet die Übernahme von MySQL durch Sun Microsystems für die Anwender der quelloffenen Datenbank? Nur gutes, wenn man Vice President Kaj Arnö glauben darf.

Viele Unternehmen versuchten derzeit auf der positiven Welle von Open Source mitzuschwimmen, erklärt Arnö, Community Relations & Geschäftsführer Deutschland der MySQL AB in seinem Blog. Jedoch mache Sun mit Java, OpenSolaris, Open Office oder neben anderen auch mit der NetBeans IDE viele Dinge richtig.

Zudem engagiere sich Sun mit Kräften wie Simon Phipps, dem Chief Open Source Officer von Sun, dem Debian-Gründer Ian Murdock und dem PostgreSQL-Veteranen Josh Berkus in verschiedenen Projekten.

Befürchtungen, dass Sun, aufgrund des Erfolges mit Java und Solaris, MySQL stiefmütterlich behandeln könnte, seien unbegründet. “MySQL wird weiterhin von den gleichen Leuten geführt werden”, so Arnö. “Es gibt keinen Bedarf, Plattformen oder Sprachen zu reduzieren. In unseren Augen macht es nur Sinn, weiter de facto Web-Standards wie LAMP [Linux, Apache, MySQL, PHP/Pearl] zu unterstützen und auch neue Trends wie Ruby und Eclipse.”

“Es ist kein Geheimnis, dass Sun Anwender vorziehen würde, die in SAMP [S für Solaris] anstatt in LAMP investieren, auch wenn einige Sun x86 bereits mit Linux laufen”, geben die beiden Analysten Laurent Lachal and Ian Brown von Ovum zu bedenken. “Derzeit ist – was wenig überraschend ist – Suns Service-Portfolio vor allem auf Solaris ausgerichtet, aber wenn es wirklich als Lösungslieferant für LAMP auftreten will, und das als vollständig Betriebssystem-unabhängiger System-Hersteller, muss es Linux und auch Windows im Service-Portfolio stärker gewichten.”

Solaris aber habe schon immer eine besondere Stellung bei MySQL gehabt: “Es war die erste Plattform, unter der MySQL entwickelt wurde. Linux kam erst an zweiter Stelle.” Auch seien lange Zeit bestimmte Tests alleine auf der Sun-Plattform ausgeführt worden.

Schon jetzt seien einige Optimierungen am einfachsten unter Solaris umzusetzen. “Ich glaube, dass der Zugang zu den wichtigsten Solaris- und Java-Experten die Entwicklung von MySQL für diese Plattformen deutlich beschleunigen wird”, und diese Tatsache werde sich auch nicht negativ auf die Entwicklung von anderen Sprachen und Plattformen auswirken, versichert Arnö.

Auch auf die Community hinter MySQL werde sich der Merger positiv auswirken. Zudem werde die Übernahme keinen Personalabbau nach sich ziehen. Mårten Mickos werde weiterhin Chef des Unternehmens bleiben und “unser bestehendes Entwickler-Team ist eingelanden ebenfalls zu Sun zu wechseln”.