Lauschangriff der Suchmaschinen

Anonymes Surfen im Web ist für die meisten Benutzer ein Wunschgedanke.

Ohne Zustimmung und ohne rechtliche Grundlage werden von großen Suchmaschinen über Cookies und Co in Deutschland täglich ungeniert private Daten gespeichert, abgeglichen und daraus Persönlichkeitsprofile erstellt. Diese Daten sind für Unternehmen, Institutionen und kriminelle Organisationen bares Geld wert. Zwar heißt es immer wieder, diese Daten sind sicher. Doch jeder kann sich selbst ausmalen was tatsächlich dahinter steckt. Der AOL-Skandal, bei dem Daten von 600.000 Nutzern 2006 einfach im Web veröffentlicht wurden und bis heute frei abrufbar sind, zeigte drastisch auf, wie sicher diese Daten sind.

Was nach deutschem Recht untersagt ist, dürfte Suchgiganten wie Google und Yahoo wenig interessieren. So werden Daten wie IP-Adresse und das Suchverhalten oft über Jahre hinweg gespeichert obwohl in der europäischen Union die systematische Vorratsspeicherung personenbezogener Daten aller Nutzer generell verboten ist. Die Suchmaschine ixquick, die auch vom ‘Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung’ empfohlen wird, kann als Firewall zu den großen Suchmaschinen gesehen werden. ixquick greift auf deren Ergebnisse zu ohne dass den Suchmaschinen Daten der Nutzer zuteil werden können. Das Unternehmen garantiert die umgehende Vernichtung sämtlicher Daten innerhalb von 48 Stunden.

“Der Vorwand, den manche dieser Anbieter nutzen, dass man den Service so angenehm wie möglich machen möchte und sich deshalb am Nutzerverhalten orientieren muss, kann man so nicht gelten lassen. Bequemer Luxus kann in diesem Fall teuer zu stehen kommen und zum völligen Verlust der Privatsphäre führen”, so Robert Beens, Betreiber von ixquick.

“Der gläserne Mensch ist längst Realität. Überwachungssysteme, Rasterfahndung, Abhören, Daten offen legen der Exekutive ohne richterlichen Beschluss und viele andere Eingriffe in die Privatsphäre der Bürger sind leider auch in Europa Gang und Gäbe. Der Terrorvorwand scheint alles ohne schlimmere Proteste aus der Bevölkerung für die regierenden möglich zu machen. Wer kann es da der Wirtschaft verdenken, dass die Hemmschwelle beim Datenklau ins Bodenlose sinkt”, meint Beens weiter.