Gedankenlos Geld verpulvern für SOA

Firmen in Deutschland, die USA und China geben gern Geld für serviceorientierte Architekturen (SOA) aus – obwohl sie streckenweise gar nicht wissen, wofür die neue Architektur nützlich wird. Das SOA-Budget steigt rapide an und der Nutzen wird oft falsch verkauft. Das ergab jetzt eine Studie von AMR Research.

Trotz unklarer Vorteile wird demnach immer mehr Geld dafür ausgegeben. Die Zahl der Unternehmen, die Geld für SOA ausgeben, stieg in den drei Märkten demnach jedes Jahr auf das doppelte an, hieß es. Dabei wurden durchschnittlich etwa 1,4 Millionen Dollar vom gesamten IT-Budget abgezweigt, um SOA-fähige Lösungen und Dienste einzukaufen.

Dies gilt laut AMR Research zwar über alle großen Branchen hinweg. Unterschiede gibt es aber dabei, wie viel die einzelnen Bereiche für SOA locker machen: Finanzdienstleister demnach um mehr als 20 Prozent mehr als der Handel. Doch die Freude der SOA-Anbieter wird in derselben Studie sofort wieder eingetrübt.

Schließlich sind sich die meisten Neukunden beim Kauf nicht bewusst, wie sie ihre SOA-Strategie um die neuen Techniken und Ideen herum bauen wollen. Die unmittelbare Anwendungsmöglichkeit werde selten überschritten. Ferner, so die Analysten, habe sich ein weiteres fatales Missverhältnis gezeigt: Die Hersteller werben demnach oft damit, SOA sei für die Wiederverwertbarkeit von Softwarecode geeignet. Doch genau dafür haben die wenigsten Erstnutzer ihr SOA eingesetzt. Außerdem sei der Nutzen von SOA schwerer bezifferbar als es die Hersteller suggerierten. Doch die meisten Kunden haben eines festgestellt, sie konnten dank SOA agiler arbeiten und schneller reagieren.