Internet-Bedrohungen werden regional

Kriminelle Hacker arbeiten zunehmend mit mehrsprachiger Malware und schießen sich auf lokale Webangebote ein – so das Fazit einer neuen Studie des IT-Sicherheitsspezialisten McAfee mit dem Titel ‘One Internet, Many Worlds’. “Die Cyberpiraten erschaffen Viren speziell zum Einsatz in einzelnen Ländern”, erläuterte Jeff Green, Chef der Avert Labs bei McAfee.

Der Forschungs- und Entwicklungsleiter fährt fort: “Sie sind nicht nur versierte Programmierer, sondern verstehen auch etwas von Psychologie und Sprachen. Moderne Malware funktioniert nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip.” Hier die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:

  • Profihacker richten ihre Kampagnen zunehmend auf einzelne Länder, Sprachräume, Firmen oder Softwaretypen aus.
  • Die Angreifer entwickeln ein immer feineres Gespür für kulturelle Unterschiede und stimmen ihre Infiltrationstechniken darauf ab.
  • Cyberbanden rekrutieren ihre Programmierer überwiegend in Ländern mit hoher Arbeitslosigkeit unter IT-Fachkräften, allen voran Russland und China.
  • Die Webkriminalität operiert vorzugsweise in Staaten mit ineffektiver Strafverfolgung.
  • Rund um den Globus setzen die Schöpfer von Computerviren auf besonders ansteckende Übertragungswege wie Web-2.0-Anwendungen und Peer-to-Peer-Netze.
  • Mehr denn je zielen Schadprogramme auf Sicherheitslücken in Software und Diensten lokaler Webangebote.

“Die seit einigen Jahren feststellbare Regionalisierung ist ein weiteres Indiz dafür, dass bei Attacken aus dem Internet finanzielle Motive in den Vordergrund rücken”, so Green. “Lästige, aber vergleichsweise harmlose Cybergraffiti und Computerwürmer sind Schnee von gestern. Die Hacker denken sich ständig neue Schachzüge aus.”

Im Folgenden werden die regionalen Unterschiede bei der Cyberkriminalität ausgeleuchtet.