EU: Intel droht das Schicksal von Microsoft

Nach dem Rekordbußgeld gegen Microsoft könnte die EU-Kommission die Daumenschrauben anziehen und weitere Bußgelder gegen IT-Unternehmen verhängen. Redmond kassierte erst vor wenigen Tagen eine neuerliche Strafe von 899 Millionen Euro. Grund ist die Nichterfüllung der Auflagen aus dem März 2004 bis Oktober 2007.

Das nächste Unternehmen, das eine saftige Geldbuße bekommen könnte, ist Intel. EU-Beamte hatten Anfang Februar die deutschen Intel-Büros in Feldkirchen bei München durchsucht.

Der Hersteller wird verdächtigt, großzügige Rabatte als Mittel gegen den Konkurrenten AMD genutzt zu haben. Intel soll Kunden dafür bestraft hat, dass diese CPUs bei Intel-Konkurrenten gekauft haben. Der Hersteller soll Kunden zudem für den exklusiven Einsatz von Intel-CPUs bezahlt haben.

Intel beteuert seine Unschuld – man habe nicht gegen geltendes Recht verstoßen. Das Unternehmen sieht sich in einer ganzen Reihe von Ländern des Vorwurfs des Monopolmissbrauchs ausgesetzt. Im Januar hatte der US-Bundesstaat New York eine formelle Untersuchung gegen den Chiphersteller eingeleitet. Auch dort werden mögliche Verletzungen von Gesetzen im Konkurrenzkampf mit AMD geprüft.

Im Januar hatte Intel auf eine entsprechende Untersuchung der Europäischen Kommission geantwortet. Am 11. und 12. März muss der Hersteller jetzt in einer Anhörung Stellung nehmen. Die EU kann eine Strafe verhängen, die bis zu zehn Prozent des jährlichen weltweiten Umsatzes betragen kann.