Europas Computernetz Géant wird global

Das europäische Hochleistungs-Computernetz Géant wird zum größten globalen Forschungsnetz ausgebaut. Das teilte die Europäische Kommission in Brüssel mit. Bereits heute gilt Géant als das größte Multi-Gigabit-Netz der Welt. Es verbindet vom isländischen Reykjavik bis zum russischen Wladiwostok rund 30 Millionen Anwender.

Angeschlossen sind nach Angaben der EU-Kommission über 3500 Universitäten und Forschungszentren. Aufbauend auf der Infrastruktur regionaler Forschungsnetze sollen jetzt auf dem Balkan, in der Schwarz- und Mittelmeerregion sowie in Asien, Südafrika und Lateinamerika neue Verbindungen angeschlossen werden.

Géant wird für Forschungen in Bereichen wie Klimawandel, Radioastronomie und Biotechnologie eingesetzt. Ebenso bietet es eine weltumspannende Unterstützung für die Kommunikation mit dem Large Hadron Collider des Kernforschungszentrum CERN.

“Mit der massiven Datenverarbeitungskapazität von Géant kann Europa jetzt die besten Köpfe der Welt zusammenbringen, um die Herausforderungen zu meistern, vor denen wir alle stehen”, sagte Viviane Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien. Europa habe bislang rund 23 Millionen Euro im Jahr für das Hochgeschwindigkeits-Backbone-Netz investiert.

“Mit weiteren Investitionen von 90 Millionen Euro bis 2012 für die dritte Generation von Géant ist die EU entschlossen, bei der Weiterentwicklung des Internet führend zu bleiben und für die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu sorgen.”

Auf globaler Ebene hat die EU-Kommission vor kurzem einen Investition von 12 Millionen Euro für TEIN3 (Trans-Eurasia Information Network) angekündigt – ein großräumiges Netz im asiatisch-pazifischen Raum – sowie für Verbindungen von Géant zur UbuntuNet Alliance in Afrika und zum ukrainischen Forschungs- und Universitätsnetz.