Internet bald drittstärkster Werbeträger

Onlinewerbung wird den klassischen Werbemedien in diesem Jahr noch stärker zusetzen. “In Deutschland sehen wir, dass sich Onlinewerbung zum drittstärksten Werbeträger entwickelt”, so Christoph Salzig, Pressesprecher des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Zunehmende und immer aktivere und intensivere Internetnutzung sorgten für entsprechende Reichweiten mit positiven Auswirkungen für die werbetreibende Industrie.

Internetwerbung ist im vergangenen Jahr auf ein Volumen von 2,9 Milliarden Euro angewachsen. Das entspricht einem Plus von 40 Prozent und übertraf ebenfalls die Erwartungen der Experten. Der stärkste Wachstumsmotor ist die klassische Onlinewerbung mit 1,5 Milliarden Euro, Suchwortmarketing kommt derzeit etwa auf 1,2 Milliarden Euro. In Deutschland liegt der Anteil der Onlinewerbung am Gesamtwerbemarkt mit zwölf Prozent bereits im zweistelligen Bereich. Für 2008 wird ein weiteres Wachstum von 29 Prozent prognostiziert. Am stärksten zulegen sollen in Deutschland die Video-Ads.

Eine Studie der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg zeigt nun auch, dass das Werben auf Social-Networking-Portalen tatsächlich seine Tücken hat. Denn eine Befragung unter Community-Betreibern und -Usern ergab, dass nur wenige Funktionen der Online-Portale auch regelmäßig genutzt werden. So interessieren sich durchschnittliche Nutzer weder für Blogs noch Games. Wichtiger erscheinen Gratiszugang und aktuelle Nachrichtenservices auf der Startseite. Am meisten Wert legen die Nutzer allerdings auf den Schutz ihrer Privatsphäre. So kommen Tracking-Werbemaßnahmen, wie vor einigen Monaten von Facebook angekündigt, äußerst schlecht in der Community an.

Wie groß das Wachstumspotenzial der Onlinewerbung auf längere Sicht ist und wie lange die Zuwächse noch andauern werden, ist laut Salzig schwer abschätzbar. “Es lässt sich aber sagen, dass der Bereich in den nächsten Jahren weiterhin mit zweistelligen Wachstumsraten rechnen darf.” Das Tempo werde sich zwar verlangsamen, aber trotzdem weit über dem Gesamtwerbemarkt liegen. “Insbesondere der deutsche Markt hat noch Potenzial, da viele Werbetreibende und Mediaagenturen noch in klassischen Werbekategorien denken. Diese werden allerdings vom Internet und den mobilen Medien über den Haufen geworfen”, so Salzig vom BVDW.