Laserscanner steuern Autos

Ein Auto, das gänzlich ohne Fahrer durch eine Stadt fährt – nur von einem Computer gesteuert? Unmöglich, möchte man meinen. Auf der Hannover-Messe vom 21. bis 25. April 2008 stellen Forscher des Fraunhofer IAIS und der FU Berlin jedoch ein solches “autonomes Auto” vor (Halle 25, Stand H25). Kernstück ist ein dreidimensionaler Laserscanner.

Kann ein Rechner ein Fahrzeug alleine steuern – es also ohne Fahrer sicher durch eine Stadt lenken? Im Prinzip ja, meinen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse-und Informationssysteme IAIS in Sankt Augustin. Sie haben zusammen mit ihren Kollegen der Freien Universität Berlin das Fahrzeug ‘Spirit of Berlin’ entwickelt, das auf der diesjährigen Hannover-Messe zu sehen ist.

Einer der wichtigsten Sensoren des Autos ist ein im Fraunhofer IAIS entwickelter rotierender 3D-Laserscanner. Er klassifiziert die fahrbare Strecke und unterscheidet die Straße von Gehwegen, Parkplätzen, Häusern oder Passanten. “Der Scanner ist auf dem Dach des Fahrzeugs angebracht”, sagt Hartmut Surmann, Projektleiter am IAIS. “Durch einen Spiegel bewegt er Laserstrahlen ständig auf einer vertikalen Achse hin und her – er lenkt sie also von oben nach unten und wieder zurück.”

“Ist ein Hindernis im Weg – etwa ein Passant – wird der Laserstrahl reflektiert und zum Scanner zurückgelenkt. Die Software analysiert diese Informationen während der Fahrt und lenkt das Auto um den Menschen herum. Das System besteht aus zwei Laserscannern, die mit der Rückseite aneinander gestellt sind und wie ein Blaulicht bei einem Streifenwagen rotieren – so sehen sie die komplette Umgebung des Fahrzeugs.” Insgesamt erhält man zwei Komplettbilder pro Sekunde.

Eine der Herausforderungen liegt laut Surmann darin, die aufgenommenen Werte ständig analog zur gefahrenen Strecke zu korrigieren. “Bei einer Geschwindigkeit von 36 Kilometern pro Stunde legt das Auto in der Sekunde 10 Meter zurück. Die gemessenen Daten müssen daher permanent an die aktuelle Position des Autos angepasst werden”, so Surmann.