Motorola weitet Stellenabbau aus

Der US-Technologiekonzern Motorola wird weitere 2.600 Arbeitsplätze abbauen. Dies hat das Unternehmen gestern, Donnerstag, in einem Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC mitgeteilt. Von dem Stellenabbau werden alle drei Geschäftsbereiche betroffen sein.

Diese Maßnahme führt zudem im ersten Quartal zu Sonderbelastungen von rund 104 Millionen Dollar vor Steuern. Ob auch die deutschen Standorte von den weiteren Kürzungen betroffen sein werden, wollte man bei Motorola Deutschland nicht kommentieren.

Durch die nun angekündigte zusätzliche Reduktion der Mitarbeiterzahl erhöht sich die Summe der seit Anfang 2007 abgebauten Stellen auf mehr als 10.000. Die im ersten Quartal anfallenden Sonderbelastungen seien vor allem durch Abfertigungszahlungen entstanden. Insgesamt 113 Millionen Dollar fallen laut Motorola demnach für Abfertigungen von Mitarbeitern an. Reduziert wird die Summe durch neun Millionen Dollar aus nicht länger benötigten Rückstellungen. Die Aktie des Unternehmens schloss gestern an der Nasdaq mit einem Plus von 1,66 Prozent bei 9,77 Dollar. Die Bilanz des ersten Quartals wird das Unternehmen am 24. April präsentieren.

Die jüngsten Stellenstreichungen umfassen bereits die rund 700 Mitarbeiter der Handyproduktionsanlage in Singapur, die Motorola bis Ende 2008 schließen will. Gemeinsam mit weiteren Maßnahmen soll im laufenden Geschäftsjahr eine Kostenreduktion von rund 500 Millionen Dollar erreicht werden. Ende 2007 beschäftigte Motorola insgesamt 66.000 Mitarbeiter. Erst Ende März entschied sich das Unternehmen dazu, seine angeschlagene Handy-Sparte abzuspalten. Im Laufe des kommenden Jahres soll diese in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert werden. “Derzeit ist es schwer zu sagen, wie schlimm es tatsächlich um die Motorola-Handysparte steht”, sagt Sal.-Oppenheim-Analyst Nicolas von Stackelberg. Mit weiteren Marktanteilsverlusten sei jedoch zu rechnen.