Europas Grenzen bremsen TK-Branche aus

Die europäische Wirtschaft könnte ein Wachstumspotential von bis zu 1,3 Billionen Euro über die kommenden 20 Jahre realisieren, wenn es möglich wäre, über Ländergrenzen hinweg einheitliche elektronische Kommunikationsdienste anzubieten. Das ergab eine Studie, die der britische und vor allem in Europa aktive TK-Anbieter BT in Auftrag gegeben hatte.

Laut der Studie leiden Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit unter den unterschiedlichen Regulierungsbestimmungen in den einzelnen EU-Ländern, teilte BT unter Berufung auf eine Untersuchung der britischen Indepen Consulting mit.

Die Bereitstellung von paneuropäischen Kommunikations-Services für große Unternehmenskunden werde durch die großen Unterschiede zwischen den Ländern behindert. Eine Vereinheitlichung der regulatorischen Bestimmungen könnte aber demnach dazu führen, dass das Bruttoinlandsprodukt der EU um 1,6 bis 2 Prozent steige. Dies würde pro Einwohner und Jahr im zwischen 430 und 510 Euro ausmachen, so der Konzern.

“Die meisten europäischen Regulierungsbehörden haben in letzter Zeit ausschließlich Breitbandanschlüsse für Privatkunden im Blick”, beklagte sich Luis Alvarez, President EMEA and Latin America bei BT. “Diese sind natürlich ein wichtiges Element auf dem Weg in die Wissensgesellschaft. Behörden und Politik sollten darüber aber nicht vergessen, dass auch Geschäftskunden auf Zugang zu den Kommunikationsnetzen der Zukunft angewiesen sind – denn davon hängen 35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der EU ab.”