Microsoft hat die Nase voll und stellt Yahoo ein Ultimatum

In einem Brief an den Yahoo-Aufsichtsrat hatte die Microsoft-Chefetage am vergangenen Sonnabend dem Unternehmen ein dreiwöchiges Ultimatum gestellt – Yahoo solle spätestens nach Ablauf dieser Frist in offizielle Verhandlungen über eine Übernahme eintreten.

Microsofts CEO Steve Ballmer drohte dem Unternehmen bei Nichteinhaltung des Ultimatums mit einem feindlichen Übernahmeversuch. “Wir glauben, jetzt ist die Zeit gekommen, dass unsere Unternehmen Arbeitsgruppen benennen, die sich zusammen setzen sollen, um eine verbindliche Vereinbarung über den Zusammenschluss unserer Unternehmen auszuarbeiten”, schrieb Ballmer.

“Wenn wir in den nächsten drei Wochen zu keinem Kompromiss kommen, dann werden wir gezwungen sein, direkt an die Yahoo-Aktionäre heranzutreten und eine feindliche Übernahme zu starten.” Das Ultimatum von Microsoft läuft am 26. April aus – wenige Tage nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen beider Unternehmen.

Ein institutioneller Investor von Yahoo kündigte am Samstag bereits seine Unterstützung für Microsoft an. “Ich bin nicht glücklich damit, wie Yahoo mit dem Angebot umgegangen ist. Ich glaube, sie haben es vermasselt”, erklärte der Investor. “Ich habe den unabhängigen Aufsichtsräten zuvor schon gesagt, dass ich einen neuen Aufsichtsrat unterstützen würde.”

Microsoft hatte Anfang Februar 44,6 Milliarden Dollar für Yahoo geboten. Yahoo hatte dieses Angebot jedoch abgelehnt und den Kaufpreis von 31 Dollar je Aktie als zu niedrig bezeichnet. Inzwischen lehnt Yahoo eine Übernahme nicht mehr grundsätzlich ab – jedoch verlangt das Management eine Anhebung der bisherigen Offerte. Eine Preisspanne von 34 bis 35 Dollar pro Aktie sei angedacht, sagte der Investor. Der Kaufkandidat will seinen Standpunkt nun in einem offiziellen Brief mitteilen. Darin werde Yahoo zudem die Darstellung von Microsoft zurückweisen, wonach das Geschäft von Yahoo rückläufig sei.